TU intern - November 1999 - Menschen
Lärmende Hubschrauber
Der TU-Absolvent Stefan Andres hat für seine Diplomarbeit über "Impulslärm-Analyse bei Hubschraubern mit der Wavelet-Transformation" den mit 3000 DM dotierten Wather-Blohm-Studienpreis der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) erhalten. Ein wesentliches Ziel der heutigen Hubschrauberentwicklung ist es, die Lärmemission des Hubschraubers zu verringern. Als störend empfunden wird zum Beispiel der sogenannte Impulslärm, der auftritt, wenn ein Hubschrauber seine Flughöhe verringert. Dabei entsteht häufig ein als "klopfend" bezeichnetes Geräusch, wenn ein Rotorblatt auf den Wirbel eines anderen Rotorblattes trifft. Abhilfe verspricht die sogenannte aktive Rotorsteuerung, bei der unabhängig von der Steuerung durch den Piloten der Anstellwinkel der Rotorblätter verändert wird. Um diese Steuerung effektiv einsetzen zu können, müssen Datenmessungen ständig aktualisiert werden, zum Beispiel der Druck, der auf die Rotorblätter wirkt. Mit Hilfe der Wavelet-Transformation, einer Methode der digitalen Signalverarbeitung, hat Stefan Andres ein Computerprogramm entwickelt, um die Wirbel rechnerisch zu bestimmen. Es ist ihm gelungen, auf Grundlage der Druckmessungen am Rotorblatt eindeutige Aussagen über die Intensität und den Ort von Blatt-Wirbelinteraktionen zu treffen. Seine Ergebnisse wiesen erfreulich gute Übereinstimmungen mit Mikrofonmessungen am Boden auf. Die Firma Eurocopter Deutschland verwendet nun die Ergebnisse der Diplomarbeit für weitere Arbeiten auf dem Gebiet der aktiven Rotorsteuerung. Der 1967 in Heidelberg geborene Stefan Andres studierte 1991 bis 1999 Luft- und Raumfahrt an der TU Berlin. Seit Januar dieses Jahres arbeitet er als Konstrukteur bei der Firma ATENA in München. cho © 11/'99 TU-Pressestelle |