TU intern - November 1999 - Forschung

DEPONIEABDICHTUNG /urs/ Mit der Zusammensetzung und Wirkung von Deponieabdichtungsmaterialien beschäftigt sich ein Projekt von Prof. Dr.-Ing. Stavros Savidis am Fachgebiet Grundbau und Bodenmechanik der TU Berlin. Es trägt den Titel "Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen der Karbonatlösung und dem Durchlässigkeits- und Setzungsverhalten in mineralischen Deponieabdichtungsmaterialien bei Sickerwassereinwirkung unter Auflast." Bislang ist der Karbonatgehalt in solchen Dichtungsmaterialien auf 15 % beschränkt. Dahinter steht die Befürchtung, dass saure Sickerwässer die Karbonate lösen und sich daraus unzulässige Ablagerungen und eine Beeinträchtigung der Dichtwirkung ergeben. Vorversuche zeigen jedoch, dass unter bestimmten Bedingungen auch die Durchlässigkeit eines mineralischen Dichtungsmaterials mit höherem Karbonatanteil nicht zunimmt. Diese Ergebnisse sind im Widerspruch zu anderen Untersuchungen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Widersprüche zu klären, die Berechtigung der existierenden Vorschriften zu überprüfen und gegebenenfalls eine wissenschaftlich abgesicherte Änderung vorzuschlagen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Dr. Heinrich Taubald von der Universität Tübingen durchgeführt und hat eine Laufzeit von zwei Jahren

KLÄRANLAGEN /tui/ Das Bundesministerium für Bildung, Forschung, Wissenschaft und Technologie hat dem Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing Werner Hegemann, ein umfassendes Verbund-Foschungsvorhaben über den Rückhalt endokrin wirkender Stoffe in Kläranlagen genehmigt. Endokrine sind hormonartig wirksame Substanzen, die natürlichen (Östrogene) oder synthetischen (Xenoöstrogene) Ursprungs sein können. Zu den Arbeiten des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft gehört die Koordination des Projektes, welches in Zusammenarbeit mit vier Partnern (TU Dresden, ECT Ökotoxikologie GmbH, Hessische Landesanstalt für Umwelt, Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH) durchgeführt wird. Es nimmt selbst Messungen an etwa zehn verschiedenen Kläranlagen vor. Ziel des Verbundprojektes ist es, durch Untersuchungen in Kläranlagen verschiedener Größe und Klärverfahren zu ermitteln, ob endokrine Stoffe mit der vorhandenen Verfahrenstechnik eliminiert werden, ob sich die Elimination in den Kläranlagen verbessern lässt und wie viele endokrine Stoffe über Kläranlagenabläufe und Klärschlamm in die Umwelt gelangen. Der Untersuchungszeitraum beträgt drei Jahre.


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