Vater des Kunststofftechnikums

Seinen 75. Geburtstag feierte Professor Dr. Helmut Käufer, der bis zum 1. Oktober die Polymertechnik des Instituts für nichtmetallische Werkstoffe kommissarisch leitete, im September 1999. Käufer wurde in München geboren und studierte Technische Physik. Seiner Promotion über die Physik der Hochpolymere folgte eine über zwanzigjährige Tätigkeit in der Industrie, bevor er 1973 einen Ruf an die TU Berlin annahm. Dort übernahm er einen neu eingerichteten Lehrstuhl auf dem Gebiet der Kunststoffe - zusammen mit der Leitung des ebenfalls neu geplanten Kunststofftechnikums.

SPRITZGUSS UND RECYCLING

An dessen Aufbau war Helmut Käufer maßgeblich beteiligt, dessen Forschungsarbeiten hat er entscheidend geprägt. So entwickelten Professor Käufer und seine Mitarbeiter im Kunststofftechnikum in Zusammenarbeit mit der holländischen Firma Phillips eine neuartige Steuerung für Spritzgießmaschinen, die sich selbsttätig auf das jeweilige Werkzeug und das zu fertigende Werkteil einstellt. Darüber hinaus leistete Helmut Käufer wichtige Beiträge zum Thema "selbstverstärkte Kunststoffe". Wohl als erster hat er erkannt, dass die Kombination von thermoplastischen und duroplastischen Kunststoffen in gewissen Formteilen praktische Vorteile hat. Helmut Käufer baute eine Forschungsgruppe auf, die sich mit diesem bis heute aktuellen Forschungsgebiet beschäftigte. Helmut Käufer hat sich schon früh mit der Thematik des Kunststoffrecycling auseinandergesetzt. Unter seiner Leitung wurden Methoden entwickelt, die es ermöglichen, durch Lösen der Materialien Polymere in hoher Sauberkeit nahezu vollständig zurückzugewinnen. Den Einsatz Käufers in der Lehre dokumentieren die über 200 von ihm betreuten Absolventen und 60 Promotionen. Viele seiner ehemaligen Studierenden sind heute in leitenden Positionen in der Industrie zu finden.

tui