Radio & TV

"Wir rechnen damit, hier nächstens totgeschlagen zu werden", schreibt der jüdische Romanistik-Professor Victor Klemperer im August 1935 in sein Tagebuch. Er berichtet aber auch von ganz normalen Sachen wie seiner bestandenen Führerscheinprüfung. Solche Situationsaufnahmen in Deutschland 1933 bis 1945 hat der Dresdner Hochschullehrers Klemperer in seinen Tagebüchern akribisch genau aufgezeichnet. Sie erschienen 1995 neu unter dem Titel "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten" und wurden zum Überraschungserfolg. Jetzt zeigt die ARD eine Verfilmung der Tagebücher in zwölf Teilen; die TV-Produktion wird schon jetzt als Fernsehereignis des Jahres bezeichnet. Die Filme "Klemperer - ein Leben in Deutschland" werden immer dienstags und donnerstags, beginnend am 12. Oktober 1999, um 20.15 Uhr in der ARD gesendet.

Einen Jahrhundertrückblick unter dem Titel "Berliner Leben" sendet B1 ebenfalls dienstags und donnerstags von 22.15 bis 22.45 Uhr. Die zehnteilige Serie umfaßt pro Sendung genau zehn Jahre dieses Jahrhunderts. Sie begann schon am 5. Oktober 1999 mit einem Film über die Kaiserzeit; Sendungen über die Zeit des 1. Weltkrieges und die Weimarer Republik folgten. Am 19. Oktober 1999 wird nun der 5. Teil der Serie mit dem Titel "Sturz in den Abgrund" gezeigt, der die Jahre 1940 bis 1950 behandelt. Es geht in den zehn Folgen nicht nur um politische Ereignisse, sondern auch um Berlin als Medien- und Kunstmetropole, um Erfindungen und um das Alltagsleben.

ehr