[TU Berlin] Medieninformation Nr. 219 - 4. November 1999
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Gesellschaft von Freunden der TU Berlin verleiht Preise an TU-Absolventen

Einladung zum öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung

ACHTUNG SPERRFRIST FÜR DIE PREISE BIS MONTAG, 8. NOVEMBER 1999, 18.30 UHR

Der Präsident der TU Berlin, Professor Dr. Hans-Jürgen Ewers, und der Vorsitzende der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, Dr.-Ing. E. h. Heinz Dürr, möchten Sie herzlich zu dem öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung der Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin einladen.

Traditionell verleiht die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung Preise für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die an der TU Berlin entstanden sind. Den BDO-Preis 1998, den die Deutsche Warentreuhand AG gestiftet hat, erhält der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Martin Hintze. Neu sind der Drees & Sommer Preis und der Zibell Willner & Partner-Preis, die erstmals vergeben werden. Der Drees & Sommer Preis 1999 geht an die Architekten Martin Hoffmann und Niklas Huth. Mit dem Zibell Willner & Partner-Preis 1998 werden die Gebäudetechniker Kai-Alexander Kriegel und Alexander Sperr ausgezeichnet.

Vor der Preisverleihung berichtet der Präsident der TU Berlin, Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers, über die strategische Positionierung der TU Berlin.

Wir laden Sie hiermit herzlich, wenn auch etwas kurzfristig, zu dem öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung ein.

Zeit: am Montag, dem 8. November 1999, 18.30 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin


Zu den Preisen und Preisträgern im Einzelnen:

Betreibermodelle oder wie man die Bereitstellung von Infrastruktur privatisiert

Verleihung des BDO-Preises 1998 an Dr. Martin Hintze

Die Firma BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft belohnt hervorragende Arbeiten, die an der TU Berlin auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre, insbesondere der Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung entstanden sind, mit einem Preisgeld von 6.000 DM. Die Firma gehört zur Spitzengruppe der großen deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. International zählt sie zu den weltgrößten internationalen Wirtschaftsprüfungsorganisationen, der BDO Binder.

Dr. Martin Hintze erhält den BDO-Preis 1998 für seine Dissertation über "Betreibermodelle bei bautechnischen und maschinellen Anlagenprojekten - Beurteilung und Umsetzung aus Auftraggeber- und Projektträgersicht", die bei Professor Dr. Dietger Hahn am Fachgebiet Strategische Unternehmensplanung der TU Berlin entstand. Betreibermodelle sind dadurch gekennzeichnet, dass ein zumeist öffentlicher Auftraggeber die Gesamtverantwortung für den Bau, den Betrieb und die Finanzierung eines Projektes an einen privaten Projektträger übergibt. Vor allem im Bereich der öffentlichen Infrastruktur, zum Beispiel Verkehr, Energie und Umwelt, bieten Betreibermodelle eine interessante Möglichkeit zur Privatisierung der Infrastrukturbereitstellung. Martin Hintze hat sich in seiner Arbeit grundsätzlich mit Betreibermodellen, die in Deutschland angesichts öffentlicher Haushaltsdefizite und des Investitionsbedarfs in den neuen Bundesländern an Bedeutung gewonnen haben, auseinandergesetzt.

Der 1970 in Berlin geborene Martin Hintze studierte von 1990 bis 1994 Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin, der Ecole Supérieure de Commerce de Dijon und der European Business School in Oestrich-Winkel. Anschließend war er bis Ende 1998 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Strategische Unternehmensplanung der TU Berlin tätig. Seit Januar 1999 arbeitet er in der Advisory Group der Investment Banking Divison bei der Goldman, Sachs & Co. OHG in Frankfurt/M.


Umweltverbrauch beim Wohnungsbau und geplante Immobilieninvestition

Verleihung des Drees & Sommer Preises 1999 an Martin Hoffmann und Niklas Huth

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der mit 10.000 DM dotierte Drees & Sommer Preis für hervorragende Studien- und Forschungsleistungen auf den Gebieten der Projektentwicklung sowie des Projekt- und Facility-Managements an der TU Berlin vergeben. Die Auszeichnung geht an zwei Preisträger, die jeweils 5.000 DM Preisgeld erhalten. Drees & Sommer ist eines der führenden deutschen Unternehmen für Entwicklungs- und Projektmanagement sowie Immobilien- und Bauberatung bei komplexen Bauvorhaben aller Art. Das Unternehmen ist mit Gesellschaften in sieben Städten in Deutschland, darunter auch Berlin, sowie an vier ausländischen Standorten in Wien, Bukarest, Budapest und Fujairah (Saudi-Arabien) vertreten. Beim DaimlerChrysler Projekt "Potsdamer Platz" in Berlin ist Drees & Sommer als General Manager beauftragt.

In seiner Diplomarbeit "Umweltverbrauch im Bedarfsfeld Wohnen und seine Abhängigkeiten von Entwurfsentscheidungen früher Planungsphasen" untersuchte Martin Hoffmann, mit welchem Umweltverbrauch im Bereich Geschosswohnungsbau gerechnet werden kann und in welcher Weise die Entwurfsplanung für die Gebäude Einfluss auf diesen Verbrauch hat. Er entwickelte eine Methode, die ähnlich wie bei einer Kostenschätzung erlaubt, den zu erwartenden Umweltverbrauch im Vorentwurfsstadium abzuschätzen. Ein Ergebnis der Arbeit: Bis zu 50 Prozent des Herstellungsaufwandes pro Quadratmeter der Bruttogrundfläche hängen von der geometrischen Gestalt des Gebäudes ab.

Der 1956 geborene Martin Hoffmann absolvierte nach der Schulzeit eine Ausbildung als Schreiner. Von 1979 bis 1983 war er in den Bereichen Tourneetheater, Bühnenbilder und Restaurierung sowie für eine Firma für Ausstellungsbau, Innenausbau und Filmkulissen in Berlin tätig. Parallel dazu begann er 1989 Messen und Ausstellungen zu organisieren und zu gestalten. Da er 1982 das Abitur nachgeholt hatte, konnte er sich 1992 für Architektur und Technikgeschichte an der TU Berlin einschreiben. Sechs Jahre später erwarb er das Architektur-Diplom. Heute arbeitet Martin Hoffmann als freier Mitarbeiter bei der Gesellschaft für ökologische Bautechnik Berlin.

Die Dissertation "Vorprojektplanung - Grundmodell und Leitfaden zur ganzheitlichen Planung von privaten Bauvorhaben in der Vorbereitungs- und Vorprojektphase" von Niklas Huth beschäftigt sich mit geplanten Immobilieninvestitionen. Um solche Investitionen vorausschauend untersuchen zu können, ermittelte er die Wirkungszusammenhänge von Teilzielen, Einflussfaktoren und Methoden der Vorprojekt-Planung. Mit dem von Niklas Huth entworfenen Modell ist es möglich, das Risikopotential, das mit Immobilienprojekten institutioneller Investoren verbunden ist, einzugrenzen. Die Dissertation wurde von Professor Rainer Mertes vom Institut für Entwerfen, Konstruktion, Bauwirtschaft und Baurecht der TU Berlin betreut.

Niklas Huth, 1965 in Hamburg geboren, studierte 1984 bis 1990 Architektur an der Universität Kaiserslautern und der RWTH Aachen. Anschließend war er bis 1993 an der ETH Zürich tätig, zuletzt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Architektur. Nach einem Traineeprogramm bei der Firma Büll & Dr. Liedtke in Hamburg 1993 bis 1995 bekam Niklas Huth eine Anstellung als Technischer Projektmanager bei dieser Firma. Im Sommersemester 1999 promovierte er als "Externer" am Fachbereich Architektur der TU Berlin.


Feuchtigkeit in der Lüftung und Bestimmung der empfundenen Luftqualität

Verleihung des Zibell Willner & Partner-Preises 1998 an Kai-Alexander Kriegel und Alexander Sperr

Ebenfalls zum ersten Mal vergeben wird der mit insgesamt 5.000 DM dotierte Zibell Willner & Partner-Preis 1998 für hervorragende Diplomarbeiten im Studiengang Gebäudetechnik der TU Berlin. Das Unternehmen unterstützt durch diesen Förderpreis die Forschungsbemühungen der Studierenden und ruft gleichzeitig dazu auf, Forschungen in diesem Bereich zu vertiefen.

Die überregional tätige Ingenieurgesellschaft für Technische Gebäudeausrüstung mit sechs Büros in deutschen Großstädten sowie ausländischen Kooperationspartnern deckt alle Fachbereiche der Technischen Gebäudeausrüstung und des Gebäudemanagements ab. In dem Team arbeiten Fachleute aller Disziplinen und liefern innovative, auf die Anforderungen des Bauherrn zugeschnittene Lösungen.

Mit dem 1. Preis und 3.000 DM Preisgeld wird die Diplomarbeit "Unterschiede der Feuchtigkeitsabgabe in Quell- und Mischlüftung" von Kai-Alexander Kriegel prämiert; Alexander Sperr erhält den mit 2.000 DM dotierten 2. Preis für seine Arbeit über "Bestimmung der empfundenen Luftqualität von Geruchsstoffen verschiedener Konzentration". Beide Arbeiten entstanden am Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin.

Der 1968 in Gerabronn geborene Alexander Sperr absolvierte eine Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, ehe er von 1991 bis 1998 Gebäudetechnik an der TU Berlin studierte. Seit Oktober 1998 ist er Assistent im Studiengang Gebäudetechnik/Gebäudeklimatik an der Fachhochschule Biberach.

Kai-Alexander Kriegel ist nach Ende seines Studiums 1998 in der Forschung und Entwicklung bei der Firma Rudolf Otto Meyer, Technik für Mensch und Umwelt in Hamburg beschäftigt.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern Frau Doris Lamprecht, Geschäftsstelle der Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin e. V., Tel.: 030/314-23758, Fax: -79473, E-Mail: sekretariat@freunde.tu-berlin.de