[TU Berlin] Medieninformation Nr. 65 - 13. April 2000
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]

Vom Vorurteil zum Völkermord

Yehuda Bauer Gastprofessor am Zentrum für Antisemitismusforschung

Professor Dr. Yehuda Bauer, Direktor des Zentrums für Holocaustforschung der Gedenkstätte Yad Vashem, ist im Sommersemester Gastprofessor am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Er ist Inhaber einer Stiftungsprofessur, die mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der HypoVereinsbank am Zentrum für Antisemitismusforschung eingerichtet wurde und sich dem Thema "Vom Vorurteil zum Völkermord" widmet. Yehuda Bauer ist der vierte Gastdozent in diesem Drei-Jahres-Programm. Er folgt Dr. Jürgen Matthäus vom United States Holocaust Memorial Museum in Washington, dem Schriftsteller Professor Dr. Feliks Tych und Dr. Brewster S. Chamberlin ebenfalls vom United States Holocaust Memorial Museum.

In seiner Lehrveranstaltung wird Yehuda Bauer die "Jüdische Reaktion auf die Verfolgung in Osteuropa" aufzeigen und deutlich machen, wie unterschiedlich die jüdische Bevölkerung Polens, des Baltikums und der besetzten Sowjetgebiete auf die deutsche Politik reagierte. In einem ergänzenden Seminar wird das Verhalten der "Juden in Brest-Litowsk während des Holocaust" mit Hilfe von Dokumentationen und Aussagen jüdischer, weißrussischer und deutscher Zeitzeugen analysiert.

Wir möchten Sie sehr herzlich zu dieser Vorlesung einladen.
Bitte leiten Sie diese Informationen auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.

Zeit: dienstags, 10.00 bis 12.00 Uhr, erster Termin ist Dienstag, der 18. April 2000
Ort: TU Berlin, TU-Hochhaus, (ehemals Telefunkengebäude), Raum TEL 909, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin

In Prag 1926 geboren, emigrierte Bauer 1939 gemeinsam mit seiner Familie nach Haifa. An der hebräischen Universität in Jerusalem und dem University College of Wales studierte er Geschichte. Nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Manoa (Honolulu), Yale (New Haven) und am Stockton College (New Jersey) war er von 1982 bis 1995 Direktor des Sassoon International Center Study of Antisemitism und Herausgeber des "Journal of Holocaust and Genocide Studies". Seine zahlreichen Veröffentlichungen weisen Yehuda Bauer als den bedeutendsten israelischen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Holocaust- und Antisemitismusforschung aus. Für sein Lebenswerk wurde er 1998 mit dem "Israel Prize" geehrt.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Marion Neiss vom Zentrum für Antisemitismusforschung, Tel.: 030/314-23904.