[TU Berlin] Medieninformation Nr. 114 - 6. Juni 2001 - Bearbeiter/in: mir
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Wie man Blitze vom Himmel holt

Einzigartige Versuche in der Hochspannungshalle der TU Berlin

Blitzeinschläge in Gefahrenzonen wie Kernkraftwerken, Flughäfen oder Überlandleitungen stellen ein hohes Risiko für die gesamte Bevölkerung dar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des deutsch-französischen Forschungsprojektes Teramobile führen daher grundlegende Versuche durch, die es in ferner Zukunft ermöglichen könnten, Blitze auf kontrolliertem Weg zur Erde zu bringen. Gemeinsam mit Forschern des Projekts Teramobile, an dem die Freie Universität Berlin, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Université Claude Bernard in Lyon sowie die ENSTA-Ecole Polytechnique in Palaiseau beteiligt sind, testen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebietes Hochspannungstechnik der TU Berlin gegenwärtig in spektakulären Versuchen, wie sich ein Hochleistungs-Laserstrahl auf einen Blitz auswirkt. In der Natur bewegen sich Blitze relativ chaotisch. Bei dem Versuch kann im Gegensatz dazu beobachtet werden, wie der geradlinig verlaufende Laserstrahl den Blitz auf einer vorher festgelegten Strecke und in gerader Linie führt.

Um die Versuche durchführen zu können, wurde in der 40 Meter langen, 15 Meter breiten und 17 Meter hohen Hochspannungshalle des Instituts für Energie und Automatisierungstechnik der TU Berlin ein mobiles Hochleistungslasersystem mit einem Gesamtgewicht von rund 10 Tonnen aufgebaut. Der Laserstrahl fährt in der abgedunkelten Versuchshalle 40 Meter durch den Raum und löst ohrenbetäubende Hochspannungsentladungen von fast drei Millionen Volt Spannungshöhe und über eine Strecke von mehreren Metern aus. Die Pulsleistung des Lasers liegt dabei im Terawatt-Bereich. Das entspricht in etwa der Leistung von 1000 Großkraftwerken. Um diese enorme Leistung aufbringen zu können, wird der Laserimpuls so kurz wie möglich gehalten - er dauert weniger als 100 Femtosekunden (10 -13 Sekunden). Selbst das Licht legt in dieser Zeit nur die winzige Strecke von 0,03 Millimetern zurück.

Im Rahmen der Versuchsreihe möchten wir Sie zu einer Pressevorführung einladen:

Zeit: am Freitag, dem 8. Juni 2001, um 10.00 Uhr
Ort: Hochspannungshalle der TU Berlin, Gebäude EMH, Einsteinufer 11, 10587 Berlin

Da wir Ihnen aus Sicherheitsgründen nur wenige Zuschauerplätze anbieten können, möchten wir Sie bitten, sich mit dem beiliegenden Formular in der Pressestelle der TU Berlin anzumelden. Wir werden Ihre Teilnahme telefonisch oder per E-Mail bestätigen. Für Foto- bzw. Filmaufnahmen sind normale Kameras mit langen Belichtungszeiten ausreichend. Weiteres Bildmaterial stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne Kay Rethmeier vom Fachgebiet Hochspannungstechnik der TU Berlin, E-Mail: rethmeier@ihs.ee.tu-berlin.de, http://ihs.ee.tu-berlin.de/teramobile, http://www.teramobile.org oder Mirjam Kaplow von der Pressestelle der TU Berlin, Tel.: 030/314-24026, -22919 oder E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de