[TU Berlin] Medieninformation Nr. 190 - 15. September 2003 - Bearbeiter/in: caba
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"Als 'Mitläufer' entnazifiziert" - Erinnerungen eines Nationalsozialisten

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt, in der Regel jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.

Am 25. September 2003 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit Volker Issmer. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf diese Lesung hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter: 

Zeit: 25. September 2003, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

In den fünfziger Jahren beginnt ein nationalsozialistischer Funktionär seine Lebenserinnerungen niederzuschreiben, um die Fragen seiner Kinder nach seiner Vergangenheit zu beantworten. Der jüngste Sohn des ehemaligen Kreisamtsleiters der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, Volker Issmer, ermöglicht mit der Veröffentlichung dieser Aufzeichnungen Einblicke in das Leben eines "ganz normalen Nazis", seines Vaters Hugo-Ernst Issmer. Der Vater ist keineswegs ein "geläuterter" Nazi, seine Beschreibungen zeigen die Verinnerlichung nationalsozialistischer Weltanschauungen, deren Rechtfertigung in der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren nicht selten gewesen sein dürfte. Das Buch spiegelt auch die Auseinandersetzung zwischen der 68-er Generation und deren Vätern wider. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904, Fax: -21136.
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