[TU Berlin] Medieninformation Nr. 43 - 19. März 2003 - Bearbeiter/in: ehr
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Forschen nach dem Ursprung des Lebens auf der Jangtse-Plattform

Deutsch-Chinesisches Symposium vom 26. bis 29. März 2003 in Potsdam-Caputh

In fast 550 Millionen Jahren alten Sedimenten vom Grunde des Ur-Ozeans stießen Paläontologen in China auf sehr gut erhaltene Fossilien. Durch geochemische Umstände gleichsam mumifiziert, dokumentieren diese Funde die Entfaltung aller heute existierenden Lebewesen. Da halten, sichtbar in in den Stein geprägt, zwei Meter lange Ungetüme mit Stielaugen Ausschau nach Beute, die sie mit großen Zangen packen und in ein rundes Maul voll messerscharfer Zähne stopfen. Diese seltsamen Geschöpfe sind längst ausgestorben. Ihre versteinerten Körper liefern heute den Schlüssel zu einer neuen Theorie über die Entstehungsgeschichte der Tiere.

Mehr im WWW:
-> Forscher werden in Südchina Zeugen einer Geburt (TU intern Mai 2002)
-> Abdrücke ersten tierischen Lebens (Wissenschaftsdienst September 2002 )
In einem deutsch-chinesischen Forschungsteam arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der VR China und von sechs deutschen Universitäten in den südchinesischen Provinzen Yunnan und Hunan. Die Region der "Jangtse-Plattform" ist eine Fundgrube für Fossilien aus dem Zeitalter des Kambriums, die mehr als eine halbe Milliarde Jahre alt sind. In ihren versteinerten Sedimenten haben die deutschen Forscher und ihre chinesischen Kollegen die Fossilien von mehr als achtzig Tiergattungen gefunden. Gefördert wird das multidisziplinäre Forschungsprojekt "From 'Snowball Earth' to the Cambrian Bioradiati-on: A Multidisciplinary Analysis of the Yangtze Platform China" von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der National Science Foundation of China (NSFC). Die Gesamtthematik dieses Projekts betrifft die bisherigen Ergebnisse zu den Fragen der Klima- und Umweltverhältnisse, die nach der globalen Eiszeit ("Snowball Earth") zur "explosiven" ("Cambrian Explosion") Entwicklung des tierischen Lebens geführt hatten. 

Während des ersten Deutsch-Chinesischen Symposiums werden ca. 40 am Projekt beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Arbeitsergebnisse der ersten 18 Monate des Projektverlaufs berichten. Dazu möchten wir Sie herzlich einladen: 

Beginn: am Mittwoch, dem 26. März 2003, um 14.30 Uhr
Ort: Flair Hotel Müllerhof, Weberstraße 49 - 51, 14548 Caputh bei Potsdam

Für Fragen der Journalistinnen und Journalisten stehen die Wissenschaftler am 26. März 2003 in der Zeit von 11.00 bis 12.00 Uhr zur Verfügung. Sie sind aber auch herzlich eingeladen, sich einzelne Vorträge anzuhören. Über das detaillierte Tagungsprogramm können Sie sich unter http://userpage.fu-berlin.de/~science/index.htm informieren. Hier finden Sie auch Hinweise zur Anreise.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Bernd-D. Erdtmann, Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Berlin, Tel.: 030/314-23582, Fax: -79471, E-Mail: berni.erdt@tu-berlin.de