Die Projekte der TU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften 2003
Blitze jagen durch die Versuchshalle, Roboter zerlegen Waschmaschinen und Raketen starten mit heißem Dampf. Mit insgesamt 27 Projekten präsentieren Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen und Studierende der TU Berlin in der Langen Nacht der Wissenschaften 2003 am 14. Juni ein breites Spektrum ihrer Arbeit. Damit beteiligen sie sich an der dritten Langen Nacht, in der mehr als 70 wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und Potsdam von 17.00 bis 1.00 Uhr ihre Türen für ein interessiertes Publikum öffnen. Die TU präsentiert sich an diesem Abend mit vielen anschaulichen Experimenten, Vorträgen, Führungen sowie Lesungen und einer Klanginstallation.
Nachtschwärmer bekommen einiges zu sehen, denn die TU-Wissenschaftler präsentieren ihre Forschungsprojekte mit anschaulichen Experimenten. Sie stellen ein Modell der Elbe vor und beweisen, dass der Ausbau mit Buhnen die Hochwassergefahr nicht vergrößert. Bioniker beschäftigen sich mit Glattechsen, die fast reibungslos durch den Wüstensand schwimmen. Wieso ist die Sandfischbeschuppung reibungsärmer als polierter Stahl? Chemiker erklären, was Limonade, Waschmittel und Kunstdünger gemeinsam haben. Mathematiker werden ihrem Publikum zeigen, dass mit Computerspielen seriöse Forschung betrieben wird und laden ein, es selbst auszuprobieren. Besucher schlüpfen in Microfaseranzüge und erfahren im Reinstraumlabor, wie Microchips entstehen.
Ein besonderes Angebot für Schüler und Eltern hält der Studierendenservice Express der TU Berlin bereit: In der Langen Nacht können sie sich über das Studienangebot, über Bewerbungsmodalitäten und Fristen zum Studienbeginn an der TU Berlin beraten lassen.
Zwei Sonderausstellungen wird es im Lichthof der TU Berlin, Hauptgebäude an der Straße des 17. Juni 135, geben: Die Ausstellung des British Council dokumentiert die bahnbrechende Entdeckung der DNA, für die Francis H.C. Crick, Maurice H.F. Wilkins sowie James D. Watson 1962 den Medizin-Nobelpreis erhielten. Die andere Ausstellung ist eine Installation des Berliner Künstlers Wolfgang Schiffling. Über dem Lichthof werden hundert Gemälde schweben und die Form einer gewaltigen Kugel bilden.
Wir laden Sie herzlich ein, einige TU-Forschungsprojekte bereits im Vorfeld der Langen Nacht zu besuchen, und diese Gelegenheit auch für Ihre Film- und Fotoaufnahmen zu nutzen. Bitte beachten Sie: bei fast allen Projekten werden anschauliche Experimente gezeigt.
Für eine Terminvereinbarung und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle: Heike Krohn, Tel.: 314–24026, Fax: 314-23909, heike.krohn@tu-berlin.de
Pressefotos zu allen Projekten und deren Beschreibung können Sie bereits jetzt abrufen:
www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2003
Von der Natur lernen – Mikro-Flugobjekt und Sandfische live
TU-Bioniker haben Flugobjekte nach dem Vorbild der Vögel konstruiert. Das brandneue 40 Gramm leichte Indoor-Mikro-Flugzeug wird durch das Audimax der TU fliegen. Mit Temperatur-, Duft- und
Schallsensoren sollen Mikro-Flug-Vehikel wie dieser Prototyp zukünftig einmal die Umwelt erkunden helfen. Ebenfalls werden flinke Sandfische aus der Sahara in einem Terrarium gezeigt. Die Glattechsen schwimmen fast reibungslos durch den Wüstensand und geben der Wissenschaft Rätsel auf: Wieso ist die
Sandfischbeschuppung reibungsärmer als polierter Stahl, Glas oder Teflon?
Virtual Reality hautnah erleben
Viele Produkte werden heute bis zur endgültigen Produktion lediglich am Computer - also virtuell -
entwickelt. Um ein virtuelles Produkt in seiner Originalgröße betrachten zu können, wird dieses in einem
begehbaren kubischen Projektionssystem dargestellt. Hierfür wird es gleichzeitig auf die fünf Wände des Systems projiziert und kann mit einer speziellen 3D-Brille von allen Seiten wie ein reales Objekt betrachtet werden. Bei dem am PTZ installierten System handelt es sich um einen fünfseitigen TAN VR-CUBE. Durch besonders lichtstarke Digital-Projektoren sowie einen aus elf leistungsstarken PCs bestehenden Rechnerverbund wird eine bis dahin nicht gekannte Realitätsnähe erzielt.
Nächtlicher Ausflug in die partikelfreie Welt
Microchips sind im Auto, im Handy, im PC oder im Körper. Wir geben Ihnen einen Einblick in die Verfahren zur Bearbeitung von Bauteilen der Mikroelektronik, wo Metallschichten mit wenigen Nanometern Dicke
abgeschieden und feinste Strukturen mit wenigen tausendstel Millimetern Breite übertragen werden.
Der schnelle Puls der Verbrennungsmotoren
Wer schon immer einmal wissen wollte, wie ein Turbolader funktioniert, sollte sich den Prüflauf eines Turboladers nicht entgehen lassen. Und auch im Motorzylinder eines PKW geht es rasant zu: Bei schneller Fahrt wird bis zu 200 mal pro Sekunde eine Verbrennung gestartet, die jeweils kontrolliert ablaufen muss. Während an einem Motor auf dem dynamischen Motorenprüfstand die in Millisekunden ablaufenden
Zylinder-Innenvorgänge beobachtet werden können, demonstriert eine im gleichen Takt laufende
Computerberechnung den Stand der heutigen Simulationstechnik.
Lack ab mit Schallgeschwindigkeit
Viele chemische Reinigungsverfahren schaden der Umwelt und dem Menschen. Wissenschaftler der TU Berlin haben deshalb ein innovatives, umweltfreundliches und zugleich wirtschaftliches
Reinigungsverfahren entwickelt: Wir zeigen Ihnen am Beispiel der Entlackung eines Bleches, wie mit Trockeneisstrahlen harte Oberflächen gesäubert werden können. Trockeneis ist festes Kohlendioxid, das mit Druckluft auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt und auf die zu reinigende Oberfläche gestrahlt wird. Das Trockeneis geht dabei in die Gasphase über und muss somit nach der Reinigung keiner Entsorgung zugeführt werden.
Wie wird Mathematik erfahrbar?
Intelligente Mathematik mit Cinderella: Der an der Tafel skizzierte Versuchsaufbau wird automatisch animiert. Wer will, darf experimentieren!
Nachtschicht für Recycling-Roboter
In einer Versuchsanordnung des PTZ erleben Sie Roboter in Aktion: Mit Hilfe speziell entwickelter,
anpassungsfähiger Werkzeuge demontieren hier Roboter Waschmaschinen, bauen Gummiringe aus und sortieren die Einzelteile. Damit diese wieder verwendet werden können, haben Wissenschaftler der TU Berlin ein voll-automatisches Demontagesystem entwickelt.