Fruchtbare Quelle: Horst Berger wurde 70
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Horst H. Berger |
Eine der heute noch meistzitierten Arbeiten aus der Halbleitertechnik
ist eine Schrift, die schon vor vielen Jahren an der RWTH Aachen
eingereicht wurde. Ein junger Mann namens Horst H. Berger promovierte
damit zum "Dr.-Ing.". Mittlerweile ist der spätere
TU-Professor pensioniert, doch er gilt nach wie vor als einer von
weltweit 45 anerkannten und vielfach ausgezeichneten Fachleuten
in der Mikroelektronik. Am 30. März wurde Prof. Dr.-Ing. Horst
H. Berger 70 Jahre alt. Noch nach seiner Pensionierung, im Mai 2000,
erhielt Professor Berger die Ehrenmedaille der Solid Circuits Society
des Institute of
Electrical and Electronics Engineers IEEE, einer der größten
Vereinigungen im Bereich der Elektrotechnik. Horst H. Berger steht
damit in einer Reihe mit den Pionieren der Mikroelektronik wie Gordon
Moore, John Linvill und Jim Meindl. Kriterien für die Preisvergabe
sind neben bahnbrechenden Beiträgen für die Entwicklung
der Wissenschaft und Technik der Integrierten Schaltkreise anhaltende
Einsatzbereitschaft für die Verbreitung und Diskussion neuer
Entwicklungen.
Vor seiner Tätigkeit als Forscher und Lehrer an der TU Berlin
arbeitete er bei IBM Deutschland. Dort erfand er, zusammen mit Siegfried
Wiedmann (später selbst TU-Professor), eine der grundlegenden
Halbleitertechnologien für höchstintegrierte Schaltkreise,
die MTL-Technologie (engl. merged transistor logic). Sie erhielten
dafür 1977 den Morris N. Liebman-Award des IEEE, eine der höchsten
amerikanischen Auszeichnungen für Elektrotechniker, die damit
erstmals nach mehr als 35 Jahren wieder an Deutsche vergeben wurde.
Besonders wichtig für die TU Berlin ist jedoch eine andere
Leistung des berühmten Elektrotechnikers: 1984 begründete
er die Mikroelektronik der TU Berlin mit und trug erheblich zu ihrem
Erfolg und ihrer Ausstrahlung bei. Im damaligen Fachbereich Elektrotechnik
war Professor Berger als Dekan und Prodekan und langjähriger
Vorsitzender der Ausbildungskommission tätig. Seit 1999 ist
er pensioniert, doch er verfolgt interessiert auf seinen zahlreichen
USA-Reisen weiterhin die Fortschritte der Integrierten Schaltungen
"an der Quelle".
Prof. Dr. H. G. Wagemann
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