Der Fachbereich 8 Architektur der TU Berlin gibt folgendes bekannt:
Verleihung des Architekturpreises 1995 des FB 8 Architektur der Technischen Universität Berlin, gefördert von der debis Gesellschaft für Potsdamer Plak Projekt und Immobilienmanagement mbH (debis Immobilienmanagement)
Eine 'Virtuelle Galerie', ein 'Karmelitinnenkloster' und 'Bogazicinde - ein Ort dazwischen - eine Umsteigestation im Bosporus/lstanbul' waren die Themen derjenigen Diplomarbeiten im Studiengang Architektur, die aufgrund ihrer hervorragenden Qualität als beste des Jahres 1995 mit dem von der debis Immobilienmanagement geförderten Architekturpreis ausgezeichnet wurden. Sich durchaus "traditionellen" Bauaufgaben widmend - eine Galerie, ein Kloster, eine Brücke - gelang es nach Auffassung der Jury den Verfasserinnen und Verfassern, einen eigenen Zugang zum Thema zu entwickeln, Interpretationen zu wagen, die Dimensionen des Ortes auszuloten, ohne dabei wesentliche Aspekte der komplexen Aufgaben aus den Augen zu verlieren. Es gelang ihnen damit in überzeugender Weise, einen eigenen Standort in der Architektur zu formulieren und ihr Anliegen bis in die Präsentation der Arbeiten hinein schlüssig und auf hohem intellektuellen, gestalterischen und technisch-handwerklichen Niveau zum Ausdruck zu bringen.
Die prämierten Arbeiten unterstreichen damit das Anliegen der debis Immobilienmanagement, durch den mit DM 10.000,- dotierten Architekturpreis auch in diesem dritten Jahr eine Verbindung zwischen moderner, junger Architektur und dem Immobilienmanagement zu schaffen, junge Architektinnen und Architekten zu fördern und damit neue Entwicklungen in der Architektur zu unterstützen. Der Prozeß technischer Entwicklungen und die Abhängigkeit von wirtschaftlichen und umwelttechnischen Anforderungen, aber auch die soziale Verantwortung für das Gebaute stellen immer neue Aufgaben an die Architektur, fordern Architekten und Entwickler, Lehrende und Studierende gleichermaßen. Daß diese Herausforderungen gerade von jungen Architektinnen und Architekten positiv angenommen werden, kommt in prämierten Arbeiten beredt zum Ausdruck.
Zur Verleihung des Architekturpreises 1995 und der anschließenden Ausstellungseröffnung möchten wir sie herzlich einladen.
Zeit: Donnerstag,17. Oktober 1996,18.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Foyer und Fachbereichsforum Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 152,10623 Berlin
Die Pressevorbesichtigung findet um 17.00 Uhr am 17.10.1996 im Fachbereichsforum, EG, Architekturgebäude statt. Herr Karlheinz Bohn, Architekt, Geschäftsführer der debis Immobilienmanagement und Frau Hannelore Deubzer, Dipl.lng., Architektin, Vorsitzende der Jury, begleiten Sie auf einem Rundgang durch die prämiierten und weitere, zur Ausstellung empfohlenen Arbeiten. Ein Katalog liegt vor.
Die Ausstellung ist vom 18.10. bis 8.11.1996, montags bis freitags von 12.00 bis 18.00 zu besichtigen. Der Katalog ist dann gegen eine Schutzgebühr erhältlich.
Die Jury, der vor allem auch externe Vertreterinnen und Vertreter der Architektenschaft und der Fachpresse angehörten, hat aus den 23 für den Architekturpreis 1995 vorgeschlagenen Arbeiten drei für preiswürdig erachtet sowie vier weitere zur Ausstellung empfohlen.
Die 3 prämierten Arbeiten sind:
Martin Hess: 'Virtual Gallery'
Zentrum für Medienkunst
Die Arbeit bewegt sich im Grenzbereich zwischen realer und virtueller Welt. Als Gebäude im Stadtraum noch erfahrbar, verläßt es im Inneren die konventionellen Wahrnehmungsebenen Es entsteht ein Ausstellungsgebäude, in dem virtuelle und physische Besucher in gleicher Weise anwesend sein können, das also seinen Platz sowohl an einem realen Ort als auch im Datenraum einnimmt. Trotz größtmöglicher Ausreizung der technischen Möglichkeiten der medialen Welt bleibt das Gebäude komplex erlebbar, und es gelingt dem Verfasser auf überzeugende Weise architektonisch faßbare Parameter zu entwickeln und diese in einer technisch anspruchsvollen Präsentation zu vermitteln.
Birgit Schlegel: 'Karmelitinnenkloster'
Weg in Innenräume
Aus den Ordensregeln, einem modernen Tätigkeitsverständnis und aus dem spezifischen Standort des KZ Sachsenhausen wird eine Kloster-Architektur von großer Strenge entworfen. Der von der Verfasserin entwickelte Typus eines linear-additiven Baukörpers für die Klosteranlage ist in städtebaulicher wie baukörperlicher Dimension schlüssig und gelungen formuliert. Das Thema des schrittweisen Rückzugs aus der Öffentlichkeit, Basis der Ordensregeln der Karmelitinnen, wird durch das Gebäude mit suggestiver Kraft nachvollzogen, wie auch aus der Präsentation der Arbeit eine große Sensibilität für die dieser Aufgabe angemessene Vermittlung und Darstellung spricht.
Cigdem Yildirim: Bogazicinde - Ein Ort dazwischen'
Umsteigestation im Bosporus/lstanbul
Zwischen den Kontinenten, dem Abend- und dem Morgenland, entdeckt die Verfassserin einen Ort, der sowohl eine funktionale Komponente für die Stadt Istanbul als auch eine poetische des Städtebaus und der Architektur enthält. Es gelingt ihr dabei in vielfältiger und vielschichtiger Weise, eine innovative Lösung zu formulieren. Die Konsequenz von Analyse und Übersetzung in das Programm ist beispielhaft und wird bis in die konstruktiven Überlegungen durchgehalten. Es gelingt eine kohärente Verknüpfung dynamischer und funktionaler Ansätze, die bis in die Präsentation hinein zu überzeugen vermag.
Die 3 Verfasser/innen erhalten jeweils einen Preis in Höhe von DM 3.250,
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Katalog erteilt ihnen gern: Dipl.-Ing. Sabine Konopka, Fachbereich Architektur der TU Berlin, Tel.: 030/31421816