[TU Berlin] Medieninformation Nr. 176 - 21. August 1997
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Geschlechterordnung im Wandel von Krieg und Militär

Colloquium an der TU Berlin bringt Militär- und Geschlechterforschung zusammen
Vorankündigung

Krieg und Militär sind unbestritten bedeutende historische Phänomene. Doch sie sind keine für sich stehenden, isolierten Bereiche, sondern beeinflussen stets auch Menschen und Gesellschaft. Militärgeschichte ist daher mitnichten eine bloße Angelegenheit von Politik, Diplomatie und Krieg. Auch die Geschichtswissenschaft hat das erkannt und stellt sich in diesem Zusammenhang zunehmend sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie neuerdings auch alltags- und kulturhistorischen Fragen.

Meistens bleibt jedoch immer noch die geschlechtergeschichtliche Dimension außen vor. Ein gemeinsam vom Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung am FB1 der TU Berlin und vom Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit veranstaltetes und von der VW-Stiftung gefördertes Colloquium möchte das ändern. Unter dem Titel "Militär, Krieg und Geschlechterordnung im historischen Wandel (17.-19. Jahrhundert)" sollen die bisher weitgehend isoliert voneinander arbeitenden Gebiete der Geschlechter- und Militärforschung zusammengebracht werden.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf das Colloquium hinzuweisen. Das Programm entnehmen Sie bitte der Rückseite dieses Schreibens.

Zeit: Freitag, dem 7. November, bis Samstag, dem 8. November 1997
Ort: Bitte beim Veranstalter erfragen

Thema des Colloquiums ist die Bedeutung von Krieg und Militär für Geschlechterbilder und -beziehungen sowie für die individuellen und gesellschaftlichen Handlungsspielräume beider Geschlechter. Dadurch soll die Relevanz geschlechtergeschichtlicher Studien für die Erforschung von Krieg und Militär deutlich gemacht werden. Der gewählte Untersuchungszeitraum umfaßt zwei wesentliche Einschnitte der Militärgeschichte in der Neuzeit: die Ablösung der genossenschaftlich organisierten Söldnergesellschaften durch verstaatlichte Stehende Heere im 17. Jahrhundert und die Entwicklung des Stehenden Heeres zu modernen Nationalarmeen im 19. Jahrhundert. Laut der zu überprüfenden Ausgangshypothese des Colloquiums hätten beide Wandlungsprozesse auch weitreichende Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen bewirkt. Neben dem aktuellen Stand der Forschung zum deutschsprachigen Raum soll das Colloquium ein Forum zum intensiven Meinungs- und Erfahrungsaustausch bieten. Außerdem sollen mögliche zukünftige Fragestellungen erörtert werden.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Fr. Dr. Karen Hagemann, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung am FB1 der TU Berlin, Tel: 030/314-26975.