[TU Berlin] Medieninformation Nr. 146 - 23. Juni 1998
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Einladung zur Preisverleihung

Soziale Nähe durch räumliche Nähe

TU-Studierende der Architektur dominieren beim Hebel-Studentenwettbewerb

Soziale Nähe durch räumliche Nähe erzeugen, das war eine der wesentlichsten Aufgaben des 13. Hebel-Studentenwettbewerbs "Zukunft Wohnen". Es galt, eine Wohnanlage für das Gebiet "Am Steinhügel" in Weimar zu entwickeln, die Wohnraum für Alleinstehende und Familien bietet sowie ältere Menschen und Behinderte in die Gemeinschaft der dort lebenden Menschen miteinbezieht. Die Architektur der Anlage sollte - soweit Architektur das kann - Mitmenschlichkeit und soziale Verantwortung unter den Bewohnern fördern.

Diese Vorgaben erfüllten Studierende aus dem Wohnungsbauseminar von Prof. Lutz Kandel vom Fachbereich Architektur der TU Berlin am besten: Bei der 1. Stufe des Hebel-Wettbewerbs in Berlin-Brandenburg, der regionalen Vorausscheidung zum Bundeswettbewerb, gewannen sie alle vier Preise. In der Region Berlin-Brandenburg waren 32 Bewerbungen eingegangen. Die vier Preisträger nehmen am Bundeswettbewerb teil, wo sie ihre Arbeiten mit denen der Preisträger der anderen neun regionalen Vorausscheidungen messen.

Der Studentenwettbewerb wird seit 1985 von der Firma Hebel AG ausgelobt. Ziel des Wettbewerbs ist die "Förderung des studentischen Nachwuchses durch marktgerechte, praxisnahe Wettbewerbsarbeiten, die auf aktuelle Wirtschaftsprobleme eingehen." Abwechselnd wird für den Wettbewerb ein Objekt aus dem Bereich Wirtschaftsbau oder Wohnungsbau vorgegeben.

Die Preise für die Region Berlin-Brandenburg werden im Rahmen einer Feier vergeben. Wir möchten Sie hiermit herzlich zu dieser Veranstaltung einladen:

Zeit: am Donnerstag, dem 25. Juni 1998, 17.00 Uhr
Ort: Hotel Berlin, Lützowplatz 17, 10785 Berlin

Den 1. Preis in Höhe von 3.500 DM ging an den Entwurf der TU-Studierenden Stephanie Heese und Kai Hansen. Sie hatten eine zeilenartige Bebauung vorgeschlagen, die durch das Verschieben einzelner Volumen spielerisch aufgelockert wird. Die Jury lobte, daß die gewählte Struktur die Gegebenheiten weiterentwickelt und das vorhandene Wohngebiet nicht absperrt. Viele verschiedene Wohnungstypen machen die Anlage für die unterschiedlichsten Bedürfnisse attraktiv. Die Logik der Konstruktion, die ein hohes Maß an serienmäßiger Fertigstellung der Gebäude ermöglicht, macht den Entwurf auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant.

Manfred Wickert gelang es, durch eine sinnvolle Nord-Süd-Staffelung seines Entwurfs ein Beziehung zu dem bereits vorhandenen Wohngebiet aufzubauen. Der schottenartig angelegte Grundriß läßt eine hohe Anzahl von unterschiedlichen Grundrichtungen und Wohnungstypen zu, die noch weiterentwicklungsfähig sind. Hervorgehoben wurde in dem Urteil der Jury auch die Geschoßstaffelung. Der Lohn war der 2. Preis in Höhe von 2.500 DM.

Der Entwurf von Ruben Alonso, der mit dem 3. Preis und einem Preisgeld von 2.000 DM ausgezeichnet wurde, sieht einen sich in Nord-Süd-Richtung langstreckenden Riegel vor. Durch Anfügen und Herausschieben kleiner Baukörper wird die Strenge der Gesamtform aufgelockert. Als sehr gut bezeichnete die Jury die Staffelung von öffentlichen Straßen hin zu Wohnstraßen im Individualbereich.

Die Grundrißlösungen von Anke Bruse zeigen gute Ansätze für neue Wohnformen durch einen innenliegenden Kern für den Sanitärbereich, der zusammengeschlossen bzw. abgetrennt werden kann. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist eine städtbauliche Großform mit außenliegender Erschließung im Norden und einem begrünten Innenhof. Anke Bruse erhielt den 4. Preis und 1.500 DM.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Lutz Kandel. Institut für Entwerfen, Baukonstruktion und Städtbau der TU Berlin, Tel. 030/314-21925, Fax: -21924.