[TU Berlin] Medieninformation Nr. 247 - 27. Oktober 1998
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Gute Lehre wird belohnt - TU Berlin ehrt seine "Champions der Lehre"

Einladung zur Preisverleihung

ACHTUNG SPERRFRIST BIS 29. OKTOBER 1998, 17.10 UHR

Den Lehrstoff gut zu strukturieren sowie verständlich und spannend darzubieten, ist eine Kunst. Wer sie beherrscht, kann seinen Studierenden viel vermitteln. Und das soll auch belohnt werden. Denn es gilt, den Stellenwert der Lehre zu erhöhen sowie neue Ideen und Erfolge in der Lehre zu fördern. Das ist die Intention der Auszeichnung "Champion in der Lehre", die auf Initiative des TU-Vizepräsidenten Prof. Dr. Christian Thomsen zum zweiten Mal von der TU Berlin vergeben wird. Der Preis soll zugleich ein Anreiz für die Lehrenden sein, die "Champions in der Lehre" als Vorbilder zu betrachten, und dazu anregen, die eigene Lehre zu verbessern.

Champion wird der- oder diejenige, die mit einer Lehrveranstaltung bei seinen Studierenden ankommt. Die Zustimmung der Lernenden im jeweiligen Fachbereich ist das einzig und allein entscheidende Kriterium für diese Umfrage. Damit nicht nur Veranstaltungen mit großen Teilnehmerzahlen am Ende vorne liegen, zählt nur die prozentuale Beteiligung der Hörer einer Veranstaltung. So kann auch ein Seminar mit 20 oder weniger Teilnehmern das Rennen machen, wenn es bei den Studierenden entsprechend gut abschneidet.

Nachdem die Studierenden im vergangenen Sommersemester aufgefordert wurden, die ihrer Meinung nach besten Lehrveranstaltungen auszuwählen, können nun sechs Preisträger präsentiert werden. Im Fachbereich 14 Wirtschaft und Management wird der Preis geteilt, da zwei Lehrveranstaltungen fast identische Zustimmung erreichten. Fünf der Preisträger sind Professoren, davon ist einer außerplanmäßiger Professor. Ein Champion des vergangenen Jahres gehört auch dieses Jahr wieder zu den Ausgezeichneten: Professor Bernd Hillemeier vom Fachbereich Bauingenieurwesen und Angewandte Geowissenschaften. Die einzige prämierte Frau ist zugleich die einzige aus dem Kreis der Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen.

Die Auszeichnung - eine Urkunde, eine Grafik der TU Berlin sowie Sachpreise für den Unterricht - wird von der "Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e. V." ideell und finanziell unterstützt.

Die Preisträger werden im Rahmen des Erstsemestertages der TU Berlin geehrt. Wir laden Sie hiermit herzlich zur Preisverleihung ein.

Zeit: am Donnerstag, dem 29. Oktober 1998, 17.10 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Lichthof, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Zu den Preisträgern im einzelnen:

Regine Buchheim, 1968 in Berlin geboren, ist die einzige Frau und zugleich die einzige aus dem Kreis der Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen. Sie studierte von 1989 bis 1995 Betriebswirtschaftslehre an der FU Berlin, in dieser Zeit weilte sie für ein halbes Jahr an der Universität Ufsia Antwerpen in Belgien. Für ihre Diplomarbeit über die "Europäische Aktiengesellschaft" bekam sie den VBKI-Preis verliehen. Seit 1995 ist Regine Buchheim Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Rechnungslegung am Fachbereich Wirtschaft und Management an der TU Berlin und arbeitet an ihrer Promotion. Die werdende Mutter erhält die Auszeichnung für ihre Lehrveranstaltung "Betriebliches Rechnungswesen I".
Der 1941 in Bochum geborene Professor Dr.-Ing. Bernd Hillemeier studierte von 1962 bis 1968 Bauingenieurwesen an der TH Karlsruhe. Nach acht Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Karlsruhe bzw. an der Universität Karlsruhe und dem Abschluß seiner Promotion 1976 ging Bernd Hillemeier zunächst für zwei Jahre zum Güteschutzverband Beton BII-Baustellen beim Deutschen Beton Verein, danach von 1978 bis 1990 zum Bauunternehmen Hochtief. Seit 1990 ist er Professor für Baustoffkunde und Baustoffprüfung am Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin. 1992 wurde er zudem Direktor des Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken (IEMB) in Berlin. Wie im vergangenen Jahr brachte ihm seine Lehrveranstaltung "Baustoffkunde, Baustoffprüfung und Bauchemie" die Auszeichnung "Champion in der Lehre" ein.
Professor Dr. Georg Meran wurde 1953 als österreichischer Staatsbürger in Chur, in der Schweiz geboren und studierte nach einigen Semestern Philosophie von 1974 bis 1978 Volkswirtschaftslehre an den Universitäten München und Konstanz. Nach Abschluß des Studiums folgten Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Fachbereichen der Universität Konstanz. 1985 promovierte er an der FU Berlin, sieben Jahre später erfolgte die Habilitierung. Bevor Georg Meran im Dezember 1994 zum Professor für Wirtschaftspolitik und Umweltökonomie berufen wurde, war er bereits seit zwei Jahren als Lehrbeauftragter am Fachbereich Wirtschaft und Management der TU Berlin tätig. Champion wurde er für die Lehrveranstaltung "Umweltökonomie I".
Professor Dr.-Ing. Miron Mislin studierte Architektur an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Berlin und an der Universität Stuttgart. Nach dem Diplom 1971 arbeitete er an der Universität Stuttgart als wissenschaftlicher Tutor und bei Architekturbüros. 1978 promovierte er in Stuttgart. Anschließend war er als Wissenschaftlicher Assistent an der TU Braunschweig 1979/80 und an der TU Berlin 1980 bis 1984 tätig. 1986 habilitierte er sich, wiederum in Stuttgart. Seit 1986 ist Miron Mislin Privatdozent für Baugeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Technik an der TU Berlin. 1992 wurde ihm in diesem Fach eine außerplanmäßige Professur verliehen. Für die Lehrveranstaltung "Bau- und Stadtgeschichte" erhielt er seine "Champion"-Auszeichnung. Die studentischen Arbeiten der Lehrveranstaltung werden im Januar 1999 in einer Ausstellung gezeigt.
Professor Dr. Hans-Günther Schmalz, geboren 1957 in Wiesbaden, studierte von 1976 bis 1983 Chemie an der Universität Frankfurt. Bereits zwei Jahre später schloß er seine Dissertation, ebenfalls in Frankfurt, ab. Nach Tätigkeiten als Postdoc in Frankfurt 1985/86 und an der Princeton University/USA 1986 bis 1988 begann er mit seiner Habilitation an der Universität Frankfurt, die er 1993 abschloß. Von 1989 an hatte er an dieser Universität eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter inne. Im Januar 1994 folgte er dem Ruf auf die Professur für Organische Chemie an die TU Berlin. "Champion der Lehre" ist er dank seiner Lehrveranstaltung "Organische Chemie II a".
Der 1935 in Soest/Westfalen geborene Professor Dr.-Ing. Hans Günther Wagemann begann 1957 zunächst ein Studium der Philosophie und Psychologie an der FU Berlin. Nach einem Jahr entschloß er sich für ein Physikstudium an der TU Berlin, das er - unterbrochen durch zahlreiche Tätigkeiten zum Gelderwerb (u.a. in Stahlwerken und Maschinenfabriken des Ruhrgebiets) - 1963 abschloß. Anschließend war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hahn-Meitner-Institut, bei Forschungsprojekten über Nachrichtensatelliten in Frankreich und als Lehrbeauftragter im Fachbereich Elektrotechnik der TU Berlin tätig. In dieser Zeit promovierte er 1970 an der TU Berlin und bekam 1972 den Forschungspreis der Französischen Republik. Seit 1977 ist er Professor für das Fachgebiet Halbleitertechnik an der TU Berlin. 1997 erhielt er als erster Wissenschaftler die Ehrendoktorwürde der Universität Batna, Algerien, außerdem ist er Gründungsmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er erhält die Auszeichnung für die Lehrveranstaltung "Werkstoffe und Bauelemente I".

Fotos: Inge Kundel-Saro (6). - Fotos sowie Kontaktadressen aller Preisträger können über die TU-Pressestelle bezogen werden, Tel.: 030/314-22919 oder -23922, Fax: -23909 oder -21421.

Christian Hohlfeld


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Christian Thomsen, Vizepräsident der TU Berlin, Tel. 030/314-24286, Fax: -26959.