[TU Berlin] Medieninformation Nr. 31 - 3. Februar 1998
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Erwachsenenbildung im Ökologiebereich - international TU Berlin beteiligt an einem EU-Projekt

Seit Oktober 1997 findet an der Technischen Universität Berlin ein EU-Projekt zur umweltbezogenen Erwachsenenbildung statt mit dem Titel: "Cross-cultural perspectives in environmental adult education". Dieses Projekt ist ein Weiterbildungsangebot für ältere Erwachsene in der nachberuflichen bzw. nachfamiliären Lebensphase, die ehrenamtlich im Umweltbereich aktiv sind oder dies werden wollen. Finanziert wird dieses Projekt über das EU-Förderprogramm SOKRATES-Erwachsenenbildung, das damit erstmals von einer Berliner Universität in Anspruch genommen wird. Partnerländer für die TU Berlin sind Schweden mit der Universität Linköping und Sveriges största klassrum (SSK) sowie Österreich mit der Universität Wien.

Ziel ist es, in einem ökologischen Themenkomplex das Wissen und die Kompetenz der Teilnehmer so zu verbessern, daß sie dies später konkret anwenden und als Multiplikatoren wirken können. Da die Weiterbildungsmaßnahme an Hochschulen angeboten wird, kann auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand zurückgegriffen werden. Zugleich ermöglicht die enge Verzahnung mit Praxisfeldern das neu erworbene Wissen modellhaft umzusetzen. Dies wird als wesentliches curriculares Prinzip für eine spätere Aktivität im lokalen Umfeld durch die Teilnehmenden angesehen. Während der gesamten Weiterbildungsphase sollen sich die Teilnehmer auch über das Internet austauschen.

Die Weiterbildungsangebote der Partner entsprechen den ökologischen Bedingungen der jeweiligen Region unter der Leitidee von Agenda 21: Schweden befaßt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema "Wasser" und hier insbesondere mit biologischen Pflanzenkläranlagen. Die Curriculumsentwicklung ist an der pädagogischen Konzeption der "Outdoor-Education" orientiert.

Österreich beschäftigt sich mit dem Thema "Kulturlandschaften" mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung unter Einbezug der historischen Dimensionen. Dies reicht von einer historischen Perspektive der Kulturlandschaftsgenese bis hin zu Bürgerbeteiligungsverfahren zur Entwicklung von regionalen, leitbildgeleiteten Zukunftsperspektiven der Kulturlandschaft.

In Berlin steht das Thema "Regenerative Energien" im städtischen Umfeld - hier mit dem Schwerpunkt Solarenergie - im Mittelpunkt.

Das Projekt ist an der TU Berlin bei der Zentraleinrichtung Kooperation (ZEK) - Bereich Weiterbildung unter der Moderation von Iris Löhrmann angesiedelt. Darüber hinaus sind an dem Projekt beteiligt: Rainer Morsch vom Fachbereich 2 Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, Institut für Berufliche Bildung, Hochschulbildung und Weiterbildungsforschung. Ulrike Strate-Schneider (ZEK), Leiterin des "Berliner Modells: Ausbildung für nachberufliche Arbeitsbereiche - BANA".

Aktuell ist geplant, das Weiterbildungsmodul mit BANA, Schwerpunkt "Stadtökologie" zu verzahnen, da eine zweisemestrige Theorie-Praxis-Phase Bestandteil von BANA ist. Hieraus werden sich für BANA-Gasthörerinnen und -Gasthörer neue Handlungsfelder durch den Kontakt mit ehrenamtlich Tätigen ergeben, während diese wiederum davon profitieren, neue Mitstreiter für ihre ökologischen Gruppen gewinnen zu können.

Am Ende des zweisemestrigen Theorie-Praxis-Moduls wird ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wahlweise Österreich oder Schweden besuchen, um dort vor Ort die Projektergebnisse der anderen kennenzulernen. Durch diesen geplanten Austausch besteht die Möglichkeit, ein die lokalen Gegebenheiten überschreitendes Verständnis für ökologische Problemlösungsstrategien und Anwendungsverfahren anderer Länder im Kontext mit ihren kulturellen Besonderheiten zu erwerben und dieses Wissen bzw. das andere Vorgehen in die Arbeit vor Ort einzubringen.

Zur Zeit werden in den Partnerländern in lokal orientierten Studien der Bedarf und die Anforderung an eine solche Weiterbildungsmaßnahme erhoben. Die Ergebnisse sollen dann in die jeweiligen Curricula einfließen. Das Weiterbildungs-Modul an der TU Berlin startet im Wintersemester 1998/99 mit der Theorie-Phase. Anschließend, im Sommersemester 1999, findet die praktische Umsetzung statt. Interessierte, die an dieser Weiterbildung teilnehmen wollen, können sich melden unter:

		
Technische Universität Berlin
Zentraleinrichtung Kooperation (ZEK)
BANA
Steinplatz 1, 10623 Berlin
Telefon: 314 22034


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Ulrike Strate-Schneider, TU Berlin, http://www.tu-berlin.de/zek/bana.htm, Tel.: 030/314-25509.