[TU Berlin] Medieninformation Nr. 128 - 21. Juni 1999
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Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Edding wird neunzig Jahre alt

Die TU Berlin gratuliert ihrem Emeritus

Am 23. Juni wird Friedrich Edding, emeritierter Professor für Bildungsökonomie der TU Berlin neunzig Jahre alt. Friedrich Edding war ursprünglich Germanist und Historiker. In einem Abendstudium hatte er sich zusätzlich umfangreiche Kenntnisse der Volkswirtschaftslehre angeeignet. Zum Zeitpunkt seiner Berufung an die TU Berlin 1964 war Friedrich Edding bereits ein anerkannter Bildungsforscher. Er war der Begründer der Bildungsökonomie, d.h. der Lehre von Lehren und Lernen als Haushalt und als Investition. Friedrich Edding begann seine Karriere 1948 am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. 1959 ging er als Professor an die Hochschule für internationale pädagogische Forschung in Frankfurt am Main. 1964 wurde er an die TU Berlin berufen, wo er bis 1975 den Lehrstuhl für Bildungsökonomie an der Humanistischen Fakultät innehatte. Während seiner Tätigkeit an der TU Berlin hat Friedrich Edding sich insbesondere um Aufbau und Verankerung der Gewerbelehrerausbildung und der Berufsausbildung verdient gemacht. Durch theoretische Arbeiten und praktische Ansätze hat er den Ideen einer Verknüpfung von Studium und Berufstätigkeit sowie der Öffnung der Universitäten auch für eine nicht-akademisch vorgebildete Klientel zu breiter Akzeptanz verholfen. Zeitgleich zu seiner Tätigkeit als Professor der TU Berlin war Friedrich Edding Direktor am neugegründeten Institut für Bildungsforschung in der Max-Planck-Gesellschaft und Leiter der Abteilung Bildungsökonomie.

Friedrich Edding (Foto: TU-Pressestelle) hat Wissenschaft immer auch unter dem Aspekt einer bildungspolitisch, sozialpolitisch und wirtschaftspolitisch relevanten Umsetzung betrieben. Umgekehrt gehörte Politikberatung für ihn zur Sozialverpflichtung des Wissenschaftlers. Aus der Vielzahl der Gremien, in denen Friedrich Edding mitwirkte sind die Bildungskommission des Deutschen Bildungsrates, die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zur Untersuchung von Kosten und Finanzierung betrieblicher Aus- und Weiterbildung sowie der Ettlinger Kreis, dem er fast 20 Jahre als Sachverständiger angehörte, besonders hervorzuheben. Entakademisierung der Bildung, Verzahnung von allgemeinen und beruflichen Bildungsgängen, Pluralität der Lernorte, Verbindung von Arbeit und Lernen, lebenslanges Lernen als berufliche, individuelle und gesellschaftliche Notwendigkeit, die Gestaltung menschengerechter und lernförderlicher Arbeitsbedingungen sind bis heute zentrale Themen geblieben.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Prof. Dr. Helga Thomas vom Institut für Erziehungswissenschaft der TU Berlin, Tel: 030/314-23130, Fax: 030/314-21117