Wissenschaftliche Konferenz am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin
Neuere rumänische Publikationen zeigen, wie die Auseinandersetzung mit den Massenverbrechen in Transnistrien 1941 bis 1944 und die rumänische Verantwortung für die dort eingerichteten Ghettos und Lager immer wieder verdrängt werden. Aktuelle Tendenzen einer Rehabilitierung in Rumänien Ion Antonescus ignorieren seine Politik der Vertreibung von Juden und Roma. Gleichzeitig hat jedoch eine öffentliche Debatte über die Verantwortung rumänischer Behörden an der Verfolgung und Vernichtung der Juden eingesetzt.
Transnistrien war im Juli 1941 von deutschen und rumänischen Truppen eingenommen worden und unterstand 1941 bis 1944 rumänischer Verwaltung. Die Lage der Juden 1941/42 entsprach der der KZ-Häftlinge im deutschen Herrschaftsgebiet: Entbehrungen, Seuchen, Mißhandlungen, Zwangsarbeit, Pogrome und willkürliche Exekutionen gehörten bis 1943 in Transnistrien zum jüdischen Alltag. Dem Pogrom von Iasi fielen am 29. Juni 1941 etwa 8 000 bis 10 000 Juden zum Opfer.
Die Konferenz, die vom Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin veranstaltet wird, will den verschiedenen Aspekten der Verfolgung in Transnistrien nachgehen und insbesondere die aktuelle Diskussion um die rumänische und deutsche Verantwortung beleuchten.
Wir möchten Sie hiermit bitten, diese Information der interessierten Öffentlichkeit bekanntzumachen. Besonders weisen wir Sie auf die Lesung am 9. Juli 1999, um 19.30 Uhr hin: Edgar Hilsenrath aus Berlin wird aus seinem Transnistrien-Roman "Die Nacht" lesen.
Zeit: Beginn am Freitag, dem 9. Juli 1999, um 10.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin