[TU Berlin] Medieninformation Nr. 141 - 1. Juli 1999
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Einladung zum Fachkolloquium an der Technischen Universität Berlin:
"Umrichter für Drehstromantriebe"

In der elektrischen Antriebstechnik werden grundsätzlich zwei Arten von elektrischen Maschinen eingesetzt - die Gleichstrom- und die Drehstrommotoren. Der Verbreitung der Drehstrommotoren stand lange Zeit entgegen, daß sie bedeutend aufwendiger zu steuern und zu regeln sind als Gleichstrommotoren. Dank der Entwicklung neuer Umrichtertechnologien in der Leistungselektronik konnte sich der Drehstrommotor durchsetzen. Moderne Drehstromantriebe sind sehr viel robuster, kleiner und kostengünstiger als Gleichstromantriebe.

In einem Fachkolloquium am Freitag, dem 16. Juli 1999, von 9.00 bis 12.00 Uhr, werden die neuesten Entwicklungstrends der Frequenzumrichter mit modernen Halbleiterbauelementen (IGBTs, GTOs) diskutiert. Die Vortragenden sind ehemalige Doktoranden von Professor Dr.-Ing. habil. Klemens Heumann, die heute Schlüsselfiguren in der Entwicklung bei DaimlerChrysler, Adtranz, Siemens und Otis sind. Auch Ostasien ist mit zwei Vorträgen von Hitachi Ltd. (Japan) und Hyundai Group (Korea) vertreten.

Das Kolloquium findet aus Anlaß der Emeritierung von Professor Klemens Heumann statt, der diese Technik in der industriellen Forschung und Entwicklung sowie als Professor an der Universität Hannover und ab 1983 an der Technischen Universität Berlin gefördert hat. Das Kolloquium weist auf die enge Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie hin. Die Industrie ist bei Neuentwicklungen auf Ingenieure angewiesen, die frühzeitig in den aktuellen neuen Techniken ausgebildet werden.

Berlin gilt heute wieder als ein Kompetenzzentrum für die Bahntechnik, die ein Beispiel für die Verbreitung des Drehstrommotors ist. Hier sind auch schon früher wesentliche Entwicklungsschritte gemacht worden. So erfand schon 1889 Michael Dolivo-Dobrowolsky, damals Chefelektriker der AEG, den Käfigläufermotor und begann in der Brunnenstraße mit dem Bau industriell gefertigter Motoren. 1903 wurde auf einer Militärstrecke zwischen Mariendorf und Zossen ein Geschwindigkeitsweltrekord von 210,3 km pro Stunde von einem von der AEG ausgerüsteten Triebwagen mit Drehstromeinspeisung und Asynchronmotor aufgestellt. Ein Rekord, der mehrere Jahrzehnte Bestand hatte. Ebenfalls in Berlin wurde weltweit zum ersten Mal 1977 bei der BVG für die U-Bahn ein Doppeltriebwagen mit Käfigläufermotor und Thyristorumrichter in Fahrgastbetrieb genommen. Inzwischen hat sich diese Umrichtertechnik durchgesetzt. Alle Hochgeschwindigkeitszüge, moderne Stadtbahnen, Untergrundbahnen und Straßenbahnen werden mit dieser Technik angetrieben.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein.

Zeit: am Freitag, dem 16. Juli 1999, 9.00 bis 13.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Hörsaal MA 041


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. K. Heumann vom Institut für Meß- und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Berlin, Tel.: 314-25855, Fax: 314-25717.