[TU Berlin] Medieninformation Nr. 167 - 6. August 1999
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Was Sie schon immer über Orgeln wissen wollten

Die Orgeldatenbank ORDA der TU Berlin kann jetzt auch über das Internet abgerufen werden

Wollten Sie schon immer einmal wissen, über wieviele Windladen die Merseburger Domorgel verfügt? Oder müssen Sie dringend Kontakt zu einem Orgelsachverständigen aufnehmen? Mit der Orgeldatenbank ORDA, die am Institut für Angewandte Informatik der TU Berlin entwickelt wurde, können Informationen über Orgeln, Orgelbauer und Veröffentlichungen zur Orgelbaugeschichte gespeichert und nach verschiedenen Kriteren abgerufen werden. Die Datenbank enthält zur Zeit Informationen zu über 71.800 Orgeln in aller Welt, davon über 50.900 Orgeln in Deutschland. In der Datenbank werden Angaben zur Entwicklungsgeschichte einzelner Instrumente gespeichert. Es werden Standort, Zustand, und Merkmale der einzelnen Orgeln berücksichtigt. Damit dokumentiert die Datenbank die Geschichte eines Instrumentes von dem Datum seiner Entstehung bis zum heutigen Zustand oder bis zur Zerstörung.

Die Orgeldatenbank ist als Multimedia-Datenbank geplant. Zur Zeit ist ein Archivsystem für Abbildungen im Aufbau. Außerdem sind zahlreiche Hinweise gespeichert, wo Abbildungen und Tondokumente veröffentlicht sind oder angefordert werden können.

In der Orgelbauer-Datenbank sind zur Zeit Informationen zu 5.170 Orgelbauern, 825 Orgelbaufirmen und 5.900 Orgelsachverständigen gespeichert. Hier kann man Angaben zu einzelnen Personen, Firmen oder Zeiträumen speichern und abrufen. Es kann beispielsweise abgefragt werden, zu welchem Zeitraum welcher Orgelbauer an einer bestimmten Orgel gearbeitet hat.

Die Literatur-Datenbank enthält Hinweise auf mehr als 5.300 Publikationen zur Orgelbaugeschichte. Diese Datenbank wurde mit der Erfassung von Publikationen zur Orgelbaugeschichte Berlins und Brandenburgs begonnen und wird mit der Übernahme weiterer Bibliographien ständig erweitert.

Die Datenbestände können praktisch nach allen Kriterien sortiert werden, die in einem Datensatz enthalten sind. Beispiele für sinnvolle Kriterien sind Ortsname, Stadtteil, Landkreis, Konfession, Kirchenkreis, Postleitzahl, Orgelbauer, Baujahr, Zahl der Register oder Zahl der Manuale. Das Ergebnis sind verschiedenartige regionale oder chronologische Listen, also z.B. Übersichten über Orgeln in Städten oder Werkverzeichnisse einzelner Orgelbauer.

Die selektierten Datenbestände werden in eine Datei im Format von WORD, EXCEL oder ACCESS umgewandelt. Diese Datei kann zur Weiterverarbeitung auf dem PC verwendet werden. Die Textdatei kann als Liste auf Din A4-Seiten oder auf Diskette ausgegeben werden.

Seit kurzem ist ORDA auch im Internet unter http://www.aedv.cs.tu-berlin.de/projects/orda verfügbar. Der Benutzer kann entweder die Orgeldatenbank oder die Orgelbauerdatenbank auswählen und Suchanfragen formulieren. Das System liefert Auskünfte über Orgeln in bestimmten Städten oder Regionen oder über ausgewählte Orgelbauer oder Firmen. Die Inhalte der Datenbank sind aus Gründen des Copyrights nicht unmittelbar zugänglich. Die zur Verfügung gestellten Übersichten können aber den Nutzer veranlassen, differenzierte Anfragen an das Fachgebiet zu richten, die über einen Informationsdienst zum Selbstkostenpreis beantwortet werden.

ORDA wurde 1985 von Prof. Dr. Uwe Pape vom Institut für Angewandte Informatik der TU Berlin ins Leben gerufen und wird auch heute noch von ihm geleitet. Interessant ist diese Datenbank vor allen Dingen für die jeweiligen Landeskirchen, für Orgelbauer oder für staatliche Institute für Denkmalpflege, aber auch für wissenschaftliche Arbeiten in diesem Bereich ist sie hilfreich.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Uwe Pape, Institut für Angewandte Informatik der TU Berlin, Tel.: 030/314-73181, Fax: 030/314-73440, E-Mail: pape@cs.tu-berlin.de.