Makroökonom Jürgen Kromphardt auf Vorschlag des DGB berufen
Der Makroökonom Kromphardt, dessen Schwerpunkte die Themen Konjunktur, Wachstum und Beschäftigung sind, genießt ein hohes Ansehen in der Fachwelt. Zuletzt hatte er sich in einem Aufsatz über "Bedingungen für die Verringerung der Arbeitslosigkeit" mit den Lehren aus einem Vergleich der Entwicklung in Westdeutschland und den USA beschäftigt. Kromphardt gilt als gemäßigter Vertreter der Keynesianischen Theorie, der zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit weder einseitig auf unternehmerische Initiative noch auf einen ausschließlich nachfrageorientierten Kurs setzt. Vielmehr plädiert er für eine ausgewogene Politik zwischen Unterstützung der Angebotsseite und Durchsetzung höherer Löhne bzw. Stärkung der Massenkaufkraft.
Der 1933 in Kiel geborene Jürgen Kromphardt studierte von 1952 bis 1956 Volkswirtschaftslehre in Kiel und Göttingen. Der Promotion im Jahr 1957 folgte von 1958 bis 1965 eine Tätigkeit bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg und Brüssel (Statistisches Amt, Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen). 1967 habilitierte er sich in Münster und übernahm ein Jahr später die Professur für Volkswirtschaftslehre an der Universität Gießen. Seit 1980 ist Jürgen Kromphardt Professor am Institut für Volkswirtschaftslehre der TU Berlin.