Der Fachbereich Architektur der TU Berlin engagiert sich für die Instandsetzung seiner Baudenkmale
" ... und wenn Sie mir und sich selbst eine Freude bereiten wollen, so spenden Sie für die denkmalgerechte Wiederherstellung des Tiefgartens und der Originalerscheinung des Scharoungebäudes, Kto. Nr. 62743-105 bei der Postbank Berlin, BLZ 10010010, auf das Konto der Gesellschaft von Freunden der Technischen Univeristät Berlin, Stichwort: Denkmal Scharoungebäude."
Mit diesem Aufruf lud Professor Robert Wischer vom Fachbereich Architektur der TU Berlin zur Feier seines 70. Geburtstages in den Hammerbacher Tiefgarten des Scharoungebäudes am Ernst-Reuter-Platz ein. Unterstützung erhielt er von Vertretern des Landesdenkmalamtes und von Prof. Heinz Wilhelm Hallmann (ebenfalls vom Fachbereich Architektur), der die Erforschung und Wiederherstellung des Gartens übernommen hat, sowie von Frau Dr.-Ing. Christa Kliemke, die sich für die Rückführung der Halle des Scharoungebäudes in den Originalzustand einsetzt. Der Fachbereich Architektur ist spontan auf die Ideen eingegangen. Er möchte mit der Wiederherstellung des Tiefgartens an dessen Schöpferin, die bekannte Gartenarchitektin Herta Hammerbacher, erinnern, die als erste Ordinaria in Deutschland fast zwei Jahrzehnte an der TU Berlin gelehrt hat.
Der Garten liegt vor dem Gebäudeensemble des Fachbereichs und staffelt sich in Terrassen mit immergrünen Laubgehölzen - unter ihnen viele Rhododendren und Japanische Azaleen - bis hin zum Untergeschoss des Flachbaus. Er soll wieder ein Ort der Kontemplation werden. Gleichzeitig ist er als Demonstrations- und Schaugarten für die Studierenden der Architektur, der Landschaftsarchitektur sowie der Stadt- und Regionalplanung gedacht. Neben der Instandsetzung des Gartens sollen auch prägende Elemente des Flachbaus von Hans Scharoun restauriert werden. Unter anderem soll das Linoleum in der Eingangshalle, das in falscher Struktur und in blauem statt lichtgrauem Farbton verlegt wurde, erneuert werden. Darüber hinaus sollen "verschandelte" Türgriffe und Beschläge ersetzt sowie einzelne Weißglasscheiben in den Glastüren zu roten Signalscheiben umgewandelt werden.
Nachdem alle wichtigen Fragen zur künftigen Erhaltung und Pflege von Gebäude und Garten mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt sind, soll die konkrete Planung und Realisierung beginnen. Persönliche Spenden und Pflanzengeschenke haben bereits eine erste Grundlage hierfür geschaffen. Eine vollständige Sanierung kann jedoch nur in einer gemeinsamen Aktion der TU Berlin, des Fachbereichs Architektur und weiterer Sponsoren gelingen.