Die IKV++ GmbH zeichnet die beste Diplomarbeit und die beste Dissertation im Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik am Fachbereich Informatik der TU Berlin aus
Die Verleihung des IKV-Preises ist ein fester Bestandteil des Institutstages am Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik der TU Berlin, der nun zum fünften Mal stattfand. Die IKV++ GmbH ist Stifterin des nach ihr benannten Preises, der seit 1997 jährlich für die beste Diplomarbeit und Dissertation im Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik am Fachbereich Informatik vergeben wird. Der IKV-Preis wird durch die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin und das Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik übergeben. Dadurch sollen Leistungen honoriert werden, die durch außerordentliches wissenschaftliches Niveau und durch ihren Beitrag zur Innovation im Gebiet der Kommunikations- und Softwaretechnik hervorragen.
Die IKV++ GmbH Informations- und Kommunikationstechnologie wurde 1997 von Prof. Dr. Radu Popescu-Zeletin und Prof. Dr. Bernd Mahr gegründet. Sie führt die im Interdisziplinären Forschungsverbund Informations- und Kommunikationstechnologie begonnene Arbeit in wirtschaftlich eigenständiger Form fort. Ziele ihrer Arbeit sind insbesondere der Transfer von Technologie und Know-how aus Forschung und Entwicklung hin zu Wirtschaft und Verwaltung sowie die Produktentwicklung und Vermarktung aus Prototypen und experimentellen technischen Lösungen. Die Schwerpunkte des Engagements der IKV++ GmbH liegen in Berlin, in der Europäischen Union und in internationalen Industrien. Die IKV++ GmbH stützt sich dabei auf die hohe Kompetenz und die Potenziale im Institut für Kommunikations- und Softwaretechnik an der TU Berlin und beim Forschungsinstitut FOKUS der GMD.
Der Preis für die beste Diplomarbeit, der mit 500,- DM dotiert ist, ging in diesem Jahr an Christoph Hartwich. Er wurde 1974 in Detmold geboren. Das Grundstudium der Informatik absolvierte er in Ulm, das Hauptstudium wurde dann in Berlin durchgeführt. Hier war er drei Jahre lang als studentischer Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für Software und Systemtechnik, Berlin, im Gebiet Entwicklung in den Bereichen Internet, Datenbanken und Java tätig. Sein letztes Studienjahr verbrachte er bei IONA-Technologies in Dublin, wo er auch seine Diplomarbeit schrieb. Christoph Hartwich hat sein Diplom mit Auszeichnung abgeschlossen. Ziel seiner Arbeit war es, ein Konzept für die effiziente Ausführung von Operationsfolgen in weit verteilten objektorientierten Systemen zu entwerfen und diesen Entwurf für die CORBA-Middleware zu adaptieren und zu implementieren. Herausgekommen ist ein neuartiges Konzept "Operation Execution Groups", mit dem die Performanz, wie Herr Hartwich in Benchmark-Tests nachweist, deutlich gesteigert werden kann. Das schöne Ergebnis dieser Arbeit war letztlich dann auch der Grund für deren Preiswürdigkeit.
Für die beste Dissertation erhielt Kathleen Steinhöfel den IKV-Preis mit einem Preisgeld von 1000,- DM. Sie wurde 1971 in Leipzig geboren und studierte an der dortigen Technischen Hochschule. Während ihres Studiums verbrachte sie einen halbjährigen Studienaufenthalt an der University of Reading in England. Im Jahr 1995 schloss sie ihr Diplom mit einer Arbeit im Auftrage der Stadtwerke Leipzig GmbH ab. Hier war sie auch nach ihrem Studium als Beraterin für die Entwicklung von Expertendiensten für einige Zeit tätig. In der Zeit von 1996 bis 1999 war sie Doktorandin bei GMD-FIRST und arbeitete in verschiedenen deutschen und ausländischen Projekten. Sie verbrachte mehrere Monate als Gastwissenschaftlerin in Hongkong und schloss ihre Promotion im Juli 1999 ab. Zur Zeit arbeitet sie als Gastwissenschaftlerin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Sie verfügt bereits über eine größere Zahl von nationalen und internationalen Publikationen und Konferenzbeiträgen.
In ihrer Arbeit beschäftigt sich Frau Steinhöfel mit Job Shop Scheduling Problemen. Sie untersucht die Frage, wie man eine Menge von Jobs so auf eine Menge von Maschinen verteilt, dass möglichst rasch alle Jobs erledigt werden. Im Gutachten von Professor Widmayer heißt es: "Frau Steinhöfel hat sich in ihrer Arbeit eines Themas angenommen, von dem man nicht ohne weiteres vermuten würde, dass man heutzutage noch mit interessanten Ergebnissen aufwarten kann, denn dieses Thema ist steinalt und seit Jahrzehnten intensiv untersucht." Mit einer Fülle cleverer Ideen und mit der Verwendung von Simulated Annealing gelingt es ihr, deutliche Laufzeitverbesserungen zur Lösung der Scheduling Probleme zu erreichen. Erfahrung, Gespür und Pfiffigkeit kommen hier zusammen und führen zu einer preiswürdigen Leistung.