Medieninformation Nr. 98 - 31. Mai 2000
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Vom Himmel bis ins Wasser
TU Berlin präsentiert Projekte auf der EXPO 2000
Am 1. Juni 2000 öffnet die EXPO 2000, die erste Weltausstellung auf deutschem Boden, ihre Pforten. Mit dabei ist auch die Technische Universität Berlin, die bei sieben Projekten beteiligt ist. Die Palette reicht von Satelliten am Himmel über Multimedia in der Lehre bis hin zum Thema Nutzung des Wassers.
Zu den Projekten im einzelnen:
Satelliten gegen Heuschrecken-Plagen
Mit Hilfe von Satelliten wollen Wissenschaftler der TU Berlin Heuschrecken-Plagen bekämpfen. Vor allem Länder in Afrika und Asien leiden regelmäßig unter verheerenden Insektenplagen, die große Teile der Ernte und damit der Ernährungsgrundlage vernichten. Als Frühwarnsystem sollen die Satelliten die Brutstätten der Insekten lokalisieren. In Mauretanien wurde zu diesem Zweck ein Heuschrecken-Zentrum errichtet. Das Projekt wurde vom Institut für Geographie der TU Berlin in Kooperation mit der Regierung von Mauretanien und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) durchgeführt. Das Projekt "Satelliten gestützte Schädlingskontrolle" ist auf der Expo 2000 im Themenpark-Ernährung (Halle 6) zu finden. In der Ausstellung werden in einer multimedialen Inszenierung Fragen und Lösungsansätze zum Thema Ernährung vermittelt. Der katalanische Künstler und Szenograf Antoni Miralda konzipierte die Ausstellung zusammen mit seinen Partnern Genevieve Marchais und Roger Parent von der Gruppe ARRA aus Montreal.
Kontakt: Prof. Dr. Frithjof Voss, Institut für Geographie der TU Berlin, Tel.: 030/314-22148, Fax: 314-25194; E-Mail: voss0739@mailszrz.zrz.tu-berlin.de.
Virtuelles Güterverkehrszentrum
Wenn Berlin eine Dienstleistungsmetropole und die Region Berlin-Brandenburg Schnittpunkt des Transitverkehrs zwischen Ost und West werden sollen, dann müssen Verkehr und Logistik ebenso verbessert werden wie die infrastrukturellen Voraussetzungen. Dazu beitragen soll das Leitprojekt "Konzeption und Umsetzung eines virtuellen Güterverkehrszentrums" (GVZ), das der Bereich Logistik des Instituts für Technologie und Management der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung GmbH durchführt. Ziel des GVZ ist eine intelligente Verknüpfung der vorhandenen Ressourcen für Transport, Umschlag, Lagerung und höherwertiger logistischer Zusatzleistungen. Die TU-Wissenschaftler erwarten durch ihr Konzept eine Entlastung von Umwelt und Verkehrsinfrastruktur, der Verbesserung des Servicegrades und der Lebensqualität im Ballungsraum sowie der Reduzierung von Logistikkosten. Das Projekt ist Bestandteil des Fachkreises "Berlin - Stadt der Logistik", einem Teil der Förderinitiative "Projekt Zukunft - Der Berliner Weg in die Informationsgesellschaft" des Landes Berlin. Das Projekt gehört als eigenständiges Untervorhaben des Berlin-Brandenburger Vorhabens "Integriertes Güterverkehrskonzept" den weltweiten Expo-Projekten an und ist derzeit in der Roten Infobox am Potsdamer Platz zu sehen: Leipziger Platz 21, 10117 Berlin, Öffnungszeiten: täglich 9 bis 19 Uhr, donnerstags: 9.00 - 21.00 Uhr
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten, Tel.: 030/314-22877, Fax: -25992 oder E-Mail: Baumgarten@Logistik.TU-Berlin.DE
Mobiles Solar-Café
Seit dem Wintersemester 1998/99 wird das dreisemestrige Praxisprojekt "Solarenergie und zukunftsfähige Stadtentwicklung" von der Zentraleinrichtung Kooperation der TU Berlin durchgeführt. Es gehört zu dem Schwerpunkt Stadtökologie im Berliner Modell: Ausbildung für nachberufliche Arbeitsbereiche (BANA). Ziel des Praxisprojektes ist es, Bürgerinnen und Bürger, die im Rahmen der Lokalen Agenda 21 aktiv sind oder aktiv werden wollen, fachlich zum Thema "Regenerative Energien im städtischen Umfeld" weiterzubilden. Dazu gehört die Vermittlung von solartechnischem Basiswissen, von technisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen der Energieumwandlung, von Kenntnissen über Energiepolitik und Energiewirtschaft, Umweltpolitik und nachhaltige Stadtentwicklung, Planung und Management sowie Computernutzung und Internet. In der ersten Phase wurde ein
"Mobiles
Solar-Café" entwickelt, das inzwischen mehrmals zur Öffentlichkeitsarbeit zum Thema "Nutzung regenerativer Energiequellen" eingesetzt wurde. Zu den Unterstützern gehören die ThermoLUX GmbH, Kempten/Allgäu, die GASAG Berlin, die SOLARC Berlin und das Oberstufenzentrum Bautechnik I, Berlin. Das Projekt wird im Deutschen Pavillon vorgestellt.
Kontakt: Ulrike Strate-Schneider, Zentraleinrichtung Kooperation der TU Berlin, Berliner Modell: Ausbildung für nachberufliche Arbeitsbereiche - BANA, Tel: 314-22034, E-Mail: strate@zek.tu-berlin.de.
Multimedia-Installation im Deutschen Pavillon
Ebenfalls im Deutschen Pavillon vertreten ist die AG "Visuelle Kommunikation in der Landschaftsplanung" des Fachgebiets Landschaftsplanung, insbesondere Landschaftspflege und Naturschutz der TU Berlin. Die AG gestaltet im Eingangsbereich des Pavillons eine Multimedia-Installation. Dabei werden Begriffe und Aussagen zum Thema "Mensch und Umwelt" illustriert.
Kontakt: Dr.-Ing. Bernd Demuth oder Dipl.-Ing. Rainer Fünkner, Institut für Landschaftsentwicklung der TU Berlin, Tel.: 030/314-27851, Fax: -23507, E-Mail: multimedia@lapla.de
TeleStudent
Das Projekt TeleStudent zeigt neue Wege akademischen Lernens mit Hilfe von Multimedia und Telekommunikation. TeleLernen, TeleGruppenarbeit und TeleKooperation sind die Begriffe, die sowohl das Ziel als auch die Methoden dieses Projektes umreißen. Neben der speziell für das Projekt entwickelten "TeleStudent-Software" kamen auch Angebote von in- und ausländischen Medienhäusern zum Einsatz. Die Erfahrungen aus dem Projekt belegen, dass die Verwendung von Bildungssoftware die noch immer von Druckerzeugnissen geprägte Lernwelt der Hochschulen stark verändern wird. Ein balanciertes Verhältnis zwischen netzbasierter Kommunikation und Kooperation sowie Präsenzveranstaltungen ist herzustellen. Natürlich gehört dazu auch eine angemessene Qualifizierung und permanente Betreuung der Beteiligten. Auf der EXPO in Hannover sollen Erkenntnisse aus dem Entwicklungsprozess ebenso wie die Ergebnisse des Projektes TeleStudent mit multimedialen und telematischen Systemen präsentiert werden. Das Projekt wurde von der Deutschen Telekom AG finanziert.
Kontakt: Prof. Dr. phil. Wilfried Hendricks, Institut für Arbeitslehre der TU Berlin, E-Mail: w.hendricks@tubkom.prz.tu-berlin.de, Telefon: 030/314-73466, Fax: -21120, WWW: http://projects.prz.tu-berlin.de/telestudent/
Proteinstrukturfabrik
Bei der Erforschung des humanen Genoms wird die Wissenschaft in absehbarer Zeit einen Meilenstein weiter sein: Fieberhaft wird an der Entschlüsselung der Buchstaben des Erbguts, der sogenannten Nukleotidsequenz, geforscht. Ziel ist es, die Lage der Gene auf den Chromosomen und ihre Nukleotidabfolge bestimmen zu können. Noch aber ist man weit davon entfernt, die Funktion dieser Gene zu verstehen. Denn erst einmal müssen die Produkte der Gene - die Proteine bzw. Eiweiße, also die wesentlichen Struktur- und Funktionselemente aller Zellen und Organismen - "dargestellt" werden. Die Berliner
Proteinstrukturfabrik, die seit 1999 über eine Laufzeit von fünf Jahren gefördert wird und weltweites Projekt der EXPO 2000 ist, hat sich diese Darstellung von Proteinen zum Ziel gesetzt. Die Proteinstrukturfabrik gehört zu den Siegern des Leitprojektwettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) "Diagnose und Therapie mit Mitteln der Molekularen Medizin". In enger Anlehnung an das Deutsche Humangenomprojekt wird derzeit die nötige wissenschaftlich-technische Infrastruktur aufgebaut. Dabei arbeiten Wissenschaftler von Berliner Forschungseinrichtungen, darunter auch die Forscher der TU Berlin, eng zusammen.
Kontakt: Dr. Christine Lang, Institut für Biotechnologie der TU Berlin, Tel.: 030/314-72751, Fax: -72922.
Nachhaltiges Wassermanagement
Nicht nur in Hannover, auch in Berlin und Brandenburg finden Teile der Expo 2000 statt. Eine der 46 dezentralen Anlaufstellen ist in der Rummelsburger Bucht zu finden: das Projekt "Nachhaltiges Wassermanagement" des Interdisziplinären Forschungsverbunds Wasserforschung e.V. Dieser Verbund ist an der TU Berlin angesiedelt. Das Projekt wird im Rahmen von "Wasser in der Stadt", einer Gemeinschaftsausstellung von Berliner Expo-Projekten, präsentiert. In der von den Berliner Wasserbetrieben gesponserten Ausstellung wird die Vielfalt der Nutzung von Wasser und die sich hierdurch ergebenden Nutzungskonflikte thematisiert. Darüber hinaus wird ein Einblick in die Arbeitsweise des Forschungsvorhabens "Nachhaltige Wassermanagement - Entwicklung eines Bewertungs- und Prüfsystems" gegeben. In dem Forschungsvorhaben, an dem auch die Technische Universität Berlin mit einzelnen Partnern beteiligt ist, wird derzeit ein Verfahren entwickelt, das wasserwirtschaftliche Akteure bei der Entscheidungsfindung und Bewertung wasserwirtschaftlicher Planungen unterstützen soll.
Expo-Projekt "Wasser in der Stadt", Werkstattgebäude der ehemaligen Glashütte auf Alt-Stralau, Alt-Stralau 63 - 67, 10245 Berlin, vom 1. Juni bis 31. Oktober 2000 täglich außer montags 10.00 bis 19.00 Uhr
Kontakt: Dr.-Ing. F. Bodo Weigert, Geschäftsführer des Interdisziplinären Forschungsverbunds Wasserforschung e. V., Tel.: 030/315-08220/221, Fax:
-08222, E-Mail: bodo.weigert@tu-berlin.de.