TU Berlin verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Grzegorz Rozenberg
Die TU Berlin wird Prof. Dr. Grzegorz Rozenberg, Universität Leiden/Niederlande und University of Colorado at Boulder/USA, am 14. Februar 2002 die Ehrendoktorwürde verleihen. Mit dieser Ehrung würdigt die TU Berlin einen der weltweit führenden Wissenschaftler in den Bereichen Theoretische Informatik und DNA-Computing. Insbesondere seine überragende Lebensleistung, die die wissenschaftliche Entwicklung und den Nachwuchs in diesen Bereichen nachhaltig geprägt hat, seine vorbildlichen Leistungen im Bereich des Aufbaus und der Leitung internationaler wissenschaftlicher Organisationen und der Herausgabe von renommierten Fachbuchreihen sowie seine Förderung internationaler Kooperationen, Projekte, Konferenzen und Workshops in diesen Bereichen sollen damit eine angemessene Auszeichnung erfahren. Anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Rozenberg veranstaltet die TU Berlin gemeinsam mit der ESPRIT Working Group APPLIGRAPH das internationale Kolloquium "Graph Transformation and DNA-Computing“. Im Rahmen der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Rozenberg wird er selbst einen Fest-Vortrag zum Thema "The Nature of Computation and Computation in Nature“ halten.
Zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Grzegorz Rozenberg sowie zum Kolloquium
"Graph Transformation and DNA-Computing“ möchten wir Sie herzlich einladen.
Zeit: am Donnerstag, dem 14. Februar 2002, ab 9.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Zeit: am Donnerstag, dem 14. Februar 2002, ab 15.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Im Alter von 26 Jahren promovierte er bereits an der Akademie der Wissenschaften in Warschau mit einer Arbeit aus dem Bereich der Theoretischen Informatik. Doktorvater war der berühmte Informatiker Prof. Dr. Zdzisaw Pawlak. Anfang der 70er Jahre siedelte er in den Westen über und begann seine Karriere als Professor in Holland (Utrecht), Belgien (Antwerpen) und den USA (Buffalo) und ist seit 1979 Universitätsprofessor an der University of Colorado at Boulder, USA. In dieser Zeit hat er mehr als 300
wissenschaftliche Arbeiten und fünf Bücher publiziert und war Editor bzw. Coeditor von etwa 40 Büchern. Seine außerordentliche wissenschaftliche Leistung spiegelt sich auch in einer Ehrendoktorwürde der
Universität von Turku, Finnland, der auswärtigen Mitgliedschaft in der Finish Academy of Sciences and Letters sowie der Mitgliedschaft in der
Academia Europaea wieder. Seit Mitte der 70er Jahre war Prof. Rozenberg führender Vertreter des sich damals sehr schnell entwickelnden Gebiets der Lindenmayer-Systeme (L-Systeme), mit denen biologische Wachstumsprozesse im Rahmen eines neuen Teilbereichs der Theoretischen Informatik modelliert wurden. Dabei arbeitete er eng mit dem Biologen Lindenmayer in Utrecht und den Informatikern
Prof. Dr. Hartmut Ehrig und Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski an der TU Berlin im Bereich Graph-Transformationen zusammen. In den 90er Jahren begann er eine intensive Zusammenarbeit mit dem Molekularbiologen D.M. Prescott an der University of Colorado at Boulder und entwickelte zusammen mit ihm Computer-Modelle für drei wichtige Operationen, die von biologisch interessanten Organismen, genannt Ciliate Protozo, auf ihrer DNA ausgeführt werden. Damit gelang es ihm, fundamentale Prinzipien des DNA-Computing für solche Organismen zu entwickeln und es konnte ein völlig neues Gebiet der Molekularen Genetik begründet werden, das die langfristige Perspektive der Entwicklung von Computern basierend auf fundamentalen Prinzipien der DNA eröffnete. Eine wichtige Grundlage zur Modellierung spielen dabei Graph-Transformationen.
Zwischen 1985 bis 1994 hat er als Präsident der EATCS (European Association of Theoretical Computer Science) wesentliche Impulse für die Theoretische Informatik in Europa gegeben und insbesondere die Kooperation mit entsprechenden Organisationen in den USA ausgebaut. 1997 wurde er Chairman des
"Award Committee for the Gödel Prize“, der höchsten Auszeichnung im Bereich der Theoretischen Informatik. Er ist außerdem Chairman von mehreren Steering Committees für internationale Konferenzen im Bereich Theoretische Informatik und DNA-Computing sowie des
European Educational Forum und Direktor des
European Molecular Computing Consortium.
Seit mehr als 20 Jahren besteht eine erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation in den Bereichen Graph-Transformationen und Petri-Netze zwischen dem Fachbereich Informatik bzw. der jetzigen
Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin und dem Computer Science Department der Universität Leiden, die von Prof. Rozenberg und von Prof. Dr. Hartmut Ehrig,
Institut für Softwaretechnik und
Theoretische Informatik der TU Berlin, begründet wurde. Im Rahmen dieser Kooperation wurden zahlreiche innovative Dissertationen und Publikationen herausgegeben und verschiedene internationale Workshops durchgeführt.
Programm
internationales Kolloquium
"Graph Transformation and DNA-Computing“
14. Februar 2002, 9.00 bis 13.00 Uhr
Technische Universität Berlin
Hauptgebäude, Raum H 1028
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
http://tfs.cs.tu-berlin.de/GT-DNA02
9.00: | Opening Prof. Dr. Hartmut Ehrig (Local Organizer), TU Berlin Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski (APPLIGRAPH Coordinator), Universität Bremen |
9.15 – 9.45: | Language Theory in DNA Self-Assembly Prof. Dr. Erik Winfree, California Institute of Technology, Passadena, USA |
9.45 – 10.15: | Impact of Biology on Language Theory: Watson-Crick DOL Systems Prof. Dr. Arto Salomaa, Universität Turku, Finnland |
10.15 – 10.45: | Solving Graph Problems in a Rule-Based Framework Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski, Universität Bremen |
Coffee Break |
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11.15 – 11.45: | Finite State Verification of Causal Properties and Graph Transformation Systems Prof. Dr. Ugo Montanari, Universität Pisa, Italien |
11.45 – 12.15: | The Impact of Graph Rewriting on Software Engineering Prof. Dr. Gregor Engels, Universität Paderborn |
12.15 – 12.45: | Graph Grammars for Visual Languages: Armour or Skeleton? Dr. Roswitha Bardohl, Dr. Julia Padberg, Dr. Gabriele Taentzer, TU Berlin |