Forschergruppe um Dieter Bimberg und Nobelpreisträger Zhores Alferov werden von Vladimir Putin mit dem Staatspreis geehrt / Mit Dieter Bimberg wird seit 1950 erstmals ein nicht in Russland lebender Wissenschaftler ausgezeichnet
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Der russische Staatspräsident Vladimir Putin hat den deutschen Physiker Dieter Bimberg (FOTO), Professor an der TU Berlin, und den russischen Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Zhores Alferov mit dem Staatspreis für Wissenschaft und Technik der Russischen Föderation für ihre bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der Quantenpunkt-Laser geehrt. Weitere Preisträger sind Prof. Dr. Nicolai Ledentsov und Dr. Vitaly Shchukin vom renommierten Abraham Ioffe Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Zur Zeit lehren und forschen sie als DAAD-Gastprofessor beziehungsweise als Humboldt-Stipendiat an der TU Berlin. TU-Professor Bimberg ist der erste nicht in Russland lebende Wissenschaftler seit 1950, dem diese Ehrung zuteil wird.
Die Arbeitsgruppen um Dieter Bimberg, Sprecher eines Sonderforschungsbereiches und Koordinator des bundesweiten Kompetenzzentrums "NanoOptoelektronik“, und Zhores Alferov, Leiter des Ioffe Instituts, beschäftigen sich seit Beginn der 90er Jahre mit Halbleiternanostrukturen. Der wissenschaftliche Durchbruch basiert auf der Anwendung von Phänomenen der Selbstorganisation auf Halbleiteroberflächen. Den Forschern ist es gelungen, beim Wachstum weniger Atomlagen eines Halbleiters eine spontane parallele Bildung von Trillionen von Inseln pro Quadratzentimeter und Sekunde zu initiieren. Sie bestehen aus einigen tausend Atomen. Diese so genannten Quantenpunkte ähneln alten ägyptischen Pyramiden, obwohl sie 10 Milliarden mal kleiner sind. Diese Erfindung veränderte die Halbleitertechnologie grundlegend.
Mit der Nanotechnologie hergestellte Quantenpunkte haben einzigartige Eigenschaften und erlauben die Herstellung von neuartigen Lasern und Transistoren. Diese wiederum ermöglichen völlig neuartige optoelektronisch-basierte Systeme wie DVDs oder Laser-TV. Auch der Informationsfluss für das Internet mit Glasfasern könnte in Zukunft auf Quantenpunkt-Halbleiterlasern basieren.
Die hohe Auszeichnung würdigt neben der wissenschaftlichen Spitzenleistung auch die
intensive Kooperation zwischen west- und osteuropäischen Forschern sowie die Stellung Berlins und seiner Technischen Universität als aktive Drehscheibe derartiger Kooperationsvorhaben. Der Preis wird den Wissenschaftlern in Kürze durch den russischen Staatspräsidenten
Vladimir Putin in Moskau überreicht.