TU-Absolventin erhält Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e. V.
Mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e. V. ist Dr. Bettina Graf vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin ausgezeichnet worden. Für ihre Dissertation "Erfahrung(t)räume zwischen Autonomie und Geborgenheit - eine Studie zur Bedeutung des Reisens für die seelische Gesundheit" wurde sie in der Kategorie "Beste wissenschaftlich-theoretische Arbeit" gewürdigt.
Seit 1995 prämiert die Deutsche Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e. V. jährlich die besten Abschlussarbeiten von Absolventen touristischer Studiengänge im deutschsprachigen Raum in verschiedenen Kategorien.
In ihrer Arbeit beschäftigt sich Bettina Graf mit der Fragestellung, ob und wie Urlaub und Reisen einen Beitrag zur seelischen Gesundheit der Reisenden leisten können. Dazu untersuchte sie vergleichend zwei kontrastierende Reisemilieus: Campingurlauber in Deutschland und Rucksackreisende, die in außereuropäischen Ländern unterwegs waren. Bettina Graf führte dabei teilnehmende Beobachtungen und Interviews durch und wertete diese inhaltsanalytisch aus. Die Ergebnisse integrierte sie zu einem Modell, das die Reiseerfahrung als eine ästhetische Erfahrung interpretiert, in deren Rahmen Mensch und Umwelt in spezifischer Weise zusammen wirken. Dabei kommt es zu Veränderungen von Wahrnehmung und Erleben, welche sich unter günstigen Bedingungen positiv auf die seelische Gesundheit auswirken können. Darüber hinaus formuliert Bettina Graf erste Schlussfolgerungen zu den Möglichkeiten und Grenzen des Reisens als therapeutische Erfahrung. Auf Grundlage der Ergebnisse setzt sie sich mit der Frage auseinander, wie Freizeitumwelten gestaltet werden sollten, so dass "gesundheitsförderliche Lebenswelten" entstehen können.