Mit den Händen sprechen - mit den Augen hören

TU Berlin bietet erste Studienberatung für Gehörlose an

Seit dem Sommersemester 2002 bietet die Allgemeine Studienberatung der TU Berlin, einmalig in Berlin und Brandenburg, Beratung für gehörlose Studierende in deutscher Gebärdensprache (DGS) an. Durchgeführt wird diese Beratung von Ingo Barth, von Geburt an gehörlos, Physikstudent im 11. Semester am Zentrum für Astronomie und Astrophysik der TU Berlin.

Ingo Barth hatte auch das erste Treffen gehörloser Studierender aus Berlin und Brandenburg im März diesen Jahres organisiert, bei dem Erfahrungen mit Ausbildung und Studium ausgetauscht werden konnten. Darüber hinaus gibt Ingo Barth auch Kurse in deutscher Gebärdensprache und zwar sowohl für hörende als auch für hörbehinderte Menschen. "Natürlich ist die Integration Gehörloser sehr viel einfacher, wenn sie mit Hörenden auch in ihrer Sprache kommunizieren können", sagt Ingo Barth. 

Der Weg zum Studium ist für Hörbehinderte steinig. Nur in Essen können sie die allgemeine Hochschulreife erlangen. Doch beim anschließenden Studium heißt es, erfindungsreich zu sein. Immerhin zahlt das Studentenwerk in Berlin einen Gebärdendolmetscher, anders als in Brandenburg. Doch es gibt zu wenige von ihnen. "Aufgrund dieser Situation gibt es bislang nicht viele gehörlose Studierende", erklärt Brigitte Lengert, Beauftragte für Studierende mit Behinderungen der TU Berlin. "Wir möchten mit unserem Beratungsangebot erreichen, dass es mehr werden." 

Eine Bitte an die Medien:

Wir möchten Sie ganz herzlich bitten, in Ihrem Medium auf dieses neue Angebot hinzuweisen. Die Allgemeine Studienberatung für gehörlose Studierende und Studieninteressierte in DGS findet jeden Montag in der Zeit von 14.00 bis 15.00 Uhr in Raum H 71 im TU-Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin statt.

Regelmäßige Treffen hörbehinderter gebärdensprachkundiger Studierender finden im Café Campus auf dem TU-Campus statt. Informationen zu den Treffen sind erhältlich bei Ingo Barth, E-Mail: ingo.barth@web.de.