[TU Berlin] Medieninformation Nr. 120 - 11. Juni 2003 - Bearbeiter/in: ehr
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"Die Erfindung meines Vaters“

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse“

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt, in der Regel jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Vorgestellt werden – durch Lesung, Gespräch und Diskussionen – Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.

Am 19. Juni 2003 diskutiert die Übersetzerin des Buches "Die Erfindung meines Vaters", Mona Körte, mit Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf diese Lesung hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.

Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

Nach dem Tod Salomon Orloves im Jahre 1989 macht sich sein Sohn Ben daran, dessen umfangreiche Hinterlassenschaft zu sichten. Anhand verschiedener Dokumente spürt er dem nahezu unbekannten Leben "Salomon Orlovskys“ nach. Aus Russland über Schweden und Deutschland nach Amerika emigriert, erscheint der Werdegang des Vaters nur auf den ersten Blick von beruflichen Fehlschlägen und unerfüllten Wünschen begleitet. 

Die erstaunlichen und mit einer vieldeutigen Beweiskraft belegten Funde im väterlichen Archiv erwecken drei über die Erdteile verstreute Generationen von Juden zum Leben und erlauben die Rekonstruktion einer eigenwilligen Künstlerbiographie. Bis zum Tod des Vaters unzugängliche Bilder und Holzschnitte, verrätselte Botschaften und Fotographien, Lieder und unpatentierte Erfindungen lassen den Vater auf immer neue Weise entstehen. In ihrer Zusammenschau erzählen die Zeugnisse von Verlusten und unerreichbaren Vorbildern, von Selbsttäuschungen und Widersprüchlichkeiten, die dem Sohn zu Lebzeiten des Vaters verborgen blieben. Der besondere, ethnologische Blick auf diese Materialien verrät, dass der Autor im Leben des Anderen auch sein eigenes zu entdecken versucht.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904, Fax: -21136.