[TU Berlin] Medieninformation Nr. 129 - 17. Juni 2003 - Bearbeiter/in: cho
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Ein Schaf und das Klonen

Dolly-"Vater" Ian Wilmut hält am 23. Juni die Queen's Lecture an der TU Berlin / Erinnerung

Ian Wilmut mit Dolly Foto: Rolsin Institute
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Die bekannteste Schottin seit Maria Stuart (1662-1694) wurde Dolly schon einmal genannt. Mit dem erfolgreichen Klonen des Schafes aus einer entwickelten Zelle im Jahr 1996 gelang Prof. Dr. Ian Wilmut vom Roslin Institute in Schottland (Bild: mit Klon-Schaf Dolly - Foto: Roslin Institute) ein Meilenstein der Forschung. Wegen einer Lungenentzündung musste das Schaf, das auch unter Arthritis litt, im Februar 2003 eingeschläfert werden. Ian Wilmut warnte vor voreiligen Schlüssen, schloss allerdings Gendefekte beim Klonen als Ursache für die Krankheiten nicht aus.

Über "DNA and Dolly" spricht Prof. Dr. Ian Wilmut am 23. Juni 2003 bei der traditionellen Queen's Lecture an der TU Berlin. Der Eintritt ist frei. 

Zeit: am Montag, dem 23. Juni 2003, 17.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Audimax, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
 

Pressegespräch mit Professor Ian Wilmut

Im Vorfeld der Lecture steht Ian Wilmut den Medien für ein Pressegespräch zur Verfügung. Um Anmeldung wird gebeten. (Mit dem  Antwortfax an die TU-Pressestelle, Fax: 030/314-23909 Antwortfax  - pdf-Datei zum Ausdrucken - hierfür benötigen Sie den Adobe Acrobat Reader - oder über das Online-Formular).

Zeit: am Montag, dem 23. Juni 2003, 15.30 bis 16.15 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin


Über Prof. Dr. Ian Wilmut

Ian Wilmut wurde 1944 in Hampton Lucy in Warwickshire/Großbritannien geboren. Er studierte Agrarwissenschaften an der Universität Nottingham und promovierte 1971 an der Universität Cambridge. Seine Forschungsarbeit in Cambridge führte 1973 zur Geburt von "Frosty", dem ersten Kalb, das aus zuvor eingefrorenen Samenzellen gezeugt worden war. Im gleichen Jahr ging Ian Wilmut an das Roslin Institute nach Edinburgh in Schottland, dessen Abteilung "Gene Expression and Development" er heute leitet.

In den vergangenen Jahren haben sich Professor Wilmut und sein Team insbesondere mit der embryonalen Entwicklung nach dem Einsetzen des Erbmaterials in einen fremden Zellkern beschäftigt. Beim Klon-Schaf Dolly wurde das Erbgut aus der Euterzelle eines sechs Jahre alten Schafs entnommen und dann in die zuvor entkernte Eizelle eines anderen Tieres eingesetzt. Dolly ist genetisch identisch mit dem Tier, dem das Erbgut entnommen wurde. Für seine Forschungsarbeiten wurde er unter anderem mit dem OBE (Orden des britischen Empire), dem Ernst-Schering-Preis der Scheringforschungsgesellschaft sowie drei Ehrendokortiteln geehrt.

Die Klontechnik, die bei Dolly angewendet wurde, bildet die Grundlage für das neue Forschungsgebiet von Ian Wilmut, den menschlichen embryonalen Stammzellen. Patienten sollen Zellen entnommen werden, um sie in andere Zellen zu verwandeln und damit Defekte in Organen zu beheben. Während Wilmut für diese Form des "therapeutischen Klonens" eintritt, spricht er sich entschieden gegen das so genannte "reproduktive Klonen" von Menschen, das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken, aus. Sowohl ethische Fragen als auch technische Probleme des Verfahrens sprächen aus Sicht von Ian Wilmut dagegen.


Ausstellung 50 Jahre DNA

Im Zusammenhang mit der Queen's Lecture ist noch bis 23. Juni 2003 die Ausstellung "DNA 50" im Lichthof des TU-Hauptgebäudes zu sehen. Die Ausstellung des British Council dokumentiert die Geschichte der Entschlüsselung durch James D. Watson und Francis Crick vor 50 Jahren und zeigt, welche Folgen sich daraus ergaben. Weitere Informationen über die Ausstellung können Sie im Internet nachlesen: http://www.britishcouncil.de/d/events/dna50events.htm


Die Queen's Lectures: deutsch-britische Beziehungen mit Tradition

Die Queen's Lecture wurde anlässlich des Besuchs der Königin Elisabeth II. am 27. Mai 1965 in Berlin als Gastgeschenk der Briten an die Stadt Berlin eingeführt. An jedem Jahrestag sollte eine renommierte britische Wissenschaftlerin oder ein renommierter britischer Wissenschaftler einen Vortrag über ihr bzw. sein Fachgebiet halten. 1975 brach die Tradition der Lectures ab und wurde erst 1997 mit großzügiger Unterstützung des British Council wiederaufgenommen. 


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Christian Hohlfeld von der Pressestelle der TU Berlin, Tel.: 030/314-27879, Fax: 030/314-23909, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de, http://www.pressestelle.tu-berlin.de/ql/
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