Broschüre dokumentiert die Arbeit der Projektwerkstätten – Ehemalige gesucht
Wo gibt es so etwas? Studieren ohne Professorinnen oder wissenschaftliche Assistenten, nur mit Tutoren; Themen selbst wählen und die Option, am Ende auch einen anrechenbaren Schein zu erwerben. Beispielsweise an der Technische Universität Berlin und zwar in den Projektwerkstätten, die seit 1985 an der Uni angeboten werden. Eine jetzt erschienene Broschüre berichtet über die Projektwerkstätten, die zwischen 1997 und 2002 durchgeführt wurden und die derzeit noch laufen.
In den Projektwerkstätten entstanden zum Beispiel der "Luftffisch“, ein frei fliegendes, mit Schubvektoren fernsteuerbares Kleinluftschiff in bionisch-optimierter Form, eine Solaranlage in Kooperation mit dem Versuchsfeld des Deutschen Technikmuseums und das "Kraftwerk zum Mitnehmen“, eine leicht transportierbare und in rund 15 Minuten aufstellbare Windkraftanlage. Die Projektwerkstatt "Deutsche Gebärdensprache“ entwickelte zusammen mit Informatikern und Linguistikern einen mit Sensortechnik funktionierenden Gebärdenhandschuh und bei einer anderen Projektwerkstatt wurde ein ganzes Landgut in Brandenburg umweltfreundlich "umgekrempelt“. Einige der damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer leben heute dort. Neuere Projekte beschäftigen sich zum Beispiel mit Computer-Netzwerken für Entwicklungsländer oder mit E-Learning.
Die Broschüre beinhaltet neben den ausführlichen Darstellungen der Projektwerkstätten stich-punktartig Fakten wie Laufzeit, erstellte Objekte, Sponsoren und Mitwirkende. Sie ist zudem selbst das Produkt einer Projektwerkstatt – diese trägt den Titel "Geschichte der Projektwerkstätten“. Mit der neuen Broschüre wird die Berichtsreihe über die Projektwerkstätten fortgesetzt. Bislang sind Berichte über die Zeiträume 1988 bis 1992 sowie 1993 bis 1996 erschienen.
Die Broschüre "Projektwerkstätten 1997-2002“ finden Sie im Internet unter http://www.pressestelle.tu-berlin.de/div/pw.htm. Sie kann auch bestellt werden bei:
Dr. Karl Birkhölzer
Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre
Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin
Tel.: 030/314-73394, Fax. 030/314-21120
E-Mail: karl.birkhoelzer@tu-berlin.de
Ehemalige Mitwirkende gesucht
Die "Geschichte der Projektwerkstätten“ plant darüber hinaus eine Ausstellung über die Ergebnisse der Projektwerkstätten. Hierzu werden ehemalige Tutorinnen und Tutoren sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Interviews gesucht. Benötigt wird außerdem alles, was "materiell“ von den Projektwerkstätten vorhanden ist: Pläne, Fotos, Objekte etc. Kontakt: Gisela Schäfer-Omari, E-Mail: gisela.schaefer-omari@tu-berlin.de, Tel.: 030/314-73396 oder Dr. Karl Birkhölzer, E-Mail: karl.birkhoelzer@tu-berlin.de, Tel.: 030/314-73394.
Über die Projektwerkstätten
1985 wurde an der TU Berlin ein "Tutorenprogramm für fachliche und didaktische Innovation“ auf studentische Initiative hin als Modellversuch begonnen. Jede Projektwerkstatt, die
genehmigt wird, erhält zwei Tutorenstellen mit je 40 Wochenstunden. Die Stellen finanziert die
Universität. Unterstützung erhalten die Projektwerkstätten auch von Professorinnen und Professoren; zum Beispiel, in dem sie als fachliche Berater zur Seite stehen – ohne dass sie Einfluss auf den Lernstoff nehmen. Mindestens ebenso wichtig ist ihre materielle Unterstützung etwa durch die Bereitstellung von Räumen, Telefon, Computern, Werkstattpersonal und –material. Dabei
handelt es sich um überlebenswichtige Dienstleistungen, denn die Projektwerkstätten sind auf Kommunikation und
"Bastelmöglichkeiten“ angewiesen. Oftmals können die Projektwerkstätten dank dieser Hilfe ein besonders innovatives Ergebnis liefern. Allerdings nicht selten ein ganz oder zumindest etwas anderes als ursprünglich geplant. Aber genau darin bestand dann die
"Innovation“.