[TU Berlin] Medieninformation Nr. 14 - 19. Januar 2004 - Bearbeiter/in: hkr


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Grawemeyer Award 2004 an Komponistin Unsuk Chin 

Das "Violinkonzert" wurde mit dem derzeit höchst dotierten Musikpreis ausgezeichnet

Die Komponistin Unsuk Chin hat für ihr "Konzert für Violine und Orchester" den Grawemeyer Award for Music Composition 2004 erhalten. Der mit 200.000 US$ derzeit am höchsten dotierte Musikpreis wird von der Grawemeyer Foundation an der Universität Louisville vergeben, die jährlich insgesamt eine Million US$ für die Bereiche Komposition, Bildung, Ideen zur Verbesserung der Weltordnung, Religion und Psychologie ausschreibt.

"Glitzernde Orchestrierung, exklusive Klänge, impulsiver Ausdruck, die Musik verblüfft und zeigt unerwartete Wendungen", beschreiben die Juroren das 25-minütige "Konzert für Violine und Orchester" der Komponistin Unsuk Chin. Das prämierte Violinkonzert wurde 2002 in Berlin vom Deutschen Symphonieorchester unter der Leitung von Kent Nagano und der Violinistin Viviane Hagner uraufgeführt. Seitdem haben es bereits das Philharmonische Orchester Seoul sowie das Finnische Radio Symphonieorchester interpretiert. Die Komposition ist von westlichen und östlichen Traditionen beeinflusst und enthält ein sehr anspruchsvolles Violinsolo. Im Februar wird das Philharmonische Orchester der BBC das "Konzert für Violine und Orchester" in Großbritannien uraufführen.

Unsuk Chin begann ihre musikalische Karriere als Kind in ihrer Geburtsstadt Seoul in Südkorea. Sie studierte an der Seoul National University Komposition. Seit 1988 lebt sie in Berlin. Die heute 42-Jährige hat bis vor einigen Jahren im Tonstudio der TU Berlin als freischaffende Komponistin gearbeitet. Sie realisierte sieben Werke während dieser Zeit und löste damit einige spannende Forschungsprojekte gemeinsam mit dem Lehrbeauftragten des Tonstudios aus. Die Künstlerin ist bekannt für ihre vielfältigen Kompositionen und eine moderne Musiksprache. Unsuk Chin komponiert für Gesang, elektronische Musik, Soloklavier sowie Ensembles und Orchester. Ende der achtziger Jahre war sie außerhalb elektronischer Musikkreise noch relativ unbekannt. Internationale Aufmerksamkeit erregte sie erstmals 1991 mit der Premiere von "Akrostichon-Wortspiel", einer Komposition für Sopran und Ensemble, die in 13 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika aufgeführt wurde. 

Zu den Interpreten ihrer Musik zählen das Ensemble InterContemporain, das Ensemble Modern, das Kronos Quartett, der Pianist Rolf Hind, die Geigerin Viviane Hagner sowie die Dirigenten Kent Nagano, Sir Simon Rattle und George Benjamin. Unsuk Chin hat bereits einige Preise für ihre Arbeiten gewonnen, unter anderem 1998 den Bourges Elektroacoustic Music Prize. 


Weitere Informationen zum Studio für Elektronische Musik der TU Berlin erteilt Ihnen gerne: Folkmar Hein, Tel.: 314-22327, Fax: 314-21143, E-Mail: hein@kgw.tu-berlin.de, http://www.kgw.tu-berlin.de/KW/Studio 
Weitere Informationen zur Person: E-Mail: composers.germany@boosey.com, http://www.boosey.com/chin
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