Medieninformation Nr. 147 - 4. Juni 2004 - Bearbeiter/in: cho |
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Interessantes, Kurioses und Lehrreiches zeigen die TU-Chemiker bei verschiedenen Experimenten während der Langen Nacht der Wissenschaften am 12. Juni 2004
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Das Institut für Chemie gehört wie im vergangenen Jahr zu den Attraktionen der Technischen Universität Berlin bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 12. Juni 2004. Und das liegt nicht nur an dem Biergarten vor dem Chemiegebäude, der mit Musik, Bier und Bratwurst zum Verweilen einlädt. Erneut locken die Chemikerinnen und Chemiker mit kurzweiligen Experimental- und Multimediavorlesungen, bei denen es knallt und zischt – und bei denen die Besucherinnen und Besucher Kurioses und Lehrreiches aus der Welt der Chemie erfahren.
Phosphor ist ein Beispiel für die Wirkung und Vielfalt der Elemente der fünften Hauptgruppe. Er sorgt für gesunde Knochen, findet sich in Lebensmitteln und wird unter anderem in Waschmitteln verwendet. Allerdings ist er leicht entzündlich und daher nicht ungefährlich, wie bei den Experimenten zu sehen sein wird. Und wer nicht weiß, was Sekundenbier und Bonbonwürmer sind, sollte gut aufpassen, wenn die Chemiker vorführen, zu welchen unerwarteten Reaktion Haushaltsgegenstände in der Lage sind.
Aber nicht nur im Haushalt, auch in der Natur finden Chemiker Anreize für Experimente und Forschung. Zum Beispiel in der Unterwasserwelt: Wie schafft es ein Schwamm, sich vor Infektionen und Feinden zu schützen? TU-Chemiker erklären, wie aus Überlebensstrategien neue Wirkstoffe und damit neue Medikamente entwickelt werden können. Die Natur stellt die Forscher aber auch vor unerwartete Rätsel. Die Photosynthese ist so eines. Wer aus seinem Schulunterricht die Vorstellung mitgenommen hat, das sei ja gar nicht so schwierig, wird hier eines Besseren belehrt.
Auch die Frage nach dem Links und Rechts in der Natur beschäftigt die TU-Chemikerinnen und Chemiker. So existieren Molekülstrukturen oder auch Gegenstände, deren Bild und Spiegelbild nicht deckungsgleich übereinander gelegt werden können. Man denke zum Beispiel an Hände oder an Schnecken mit rechts und mit links herumgedrehten Häusern. Substanzen, die abgesehen von ihrem Drehsinn gleich aussehen, können aber ganz unterschiedlich schmecken oder riechen. Es gibt zum Beispiel eine chemische Verbindung, die entweder nach Kümmel oder nach Menthol riecht.
Die Chemie hilft auch in der Kunst. TU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler haben ein mobiles Röntgenlabor entwickelt, mit dem die Zusammensetzung eines Kunstwerkes und damit auch deren Datierung ermittelt werden kann. So können etwa Fälschungen entlarvt werden. Das Gerät wurde schon vielfach in Museen eingesetzt.
17.15 Uhr | Sekundenbier und Bonbonwürmer - Kurioses und Nützliches rund um den Haushalt Prof. Dr. M. Lerch |
18.15 Uhr | Ökologische Biochemie - von Überlebensstrategien zu neuen Medikamenten Dr. H. von Döhren |
19.15 Uhr | Vom wiederverwendbaren Abführmittel und anderen Errungenschaften - die Chemie der V. Hauptgruppe im Lichte der
Geschichte(n) Prof. Dr. A. Grohmann |
20.15 Uhr | Spiegel, Früchte und goldene Schnitte oder Rechts und Links in der Chemie Dr. R. Berger |
21.15 Uhr | Vom Blatt zum Proteinkristall - Einblicke in die pflanzliche und bakterielle Photosynthese Dr. K.-D. Irrgang |
22.15 Uhr | Chemie der Kunst - Streifzüge mit dem mobilen Röntgenlabor durch die Museen Prof. Dr. J. Müller |
Programm der TU Berlin: www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2004
Gesamtprogramm der Langen Nacht der Wissenschaften: www.langenachtderwissenschaften.de/