Medieninformation Nr. 176 - 21. Juni 2004 - Bearbeiter/in: pp (aktualisiert am 4.10.04) |
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Mit Ulrike Gutheil wird ab Herbst eine Frau die Finanzen einer der größten technischen Universitäten Deutschlands regeln
Ab Oktober 2004 wird eine neue Kanzlerin die Verwaltungsgeschäfte an der Technischen Universität Berlin führen und sich als Beauftragte für den Haushalt um die Finanzen kümmern. Dr. Ulrike Gutheil, bisher Kanzlerin an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, konnte sich unter mehreren Bewerbern und Bewerberinnen durchsetzen. Nach einem Beschluss des Kuratoriums der TU Berlin wurde sie vom Wissenschaftssenator Dr. Thomas Flierl für eine Amtszeit von zehn Jahren bestellt. Dr. Ulrike Gutheil löst den bisherigen Kanzler Wolfgang Bröker der TU Berlin ab, der für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stand. Sie ist die erste Frau in dieser Position in der Geschichte der TU Berlin.
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"Das Hauptstadt-Klima bedingt auch ein sehr professionelles Umfeld", sagt die Juristin über ihre zukünftige Aufgabe. "Das ist eine Herausforderung für mich, auf die ich mich schon sehr freue." Auch in Cottbus, wo sie seit 1999 Kanzlerin ist, war sie die erste Frau in einer solchen Position, was in der kleineren Stadt einen größeren Wirbel erzeugte. Doch: "Die Aufgaben einer Kanzlerin an einer technischen Universität unterscheiden sich nicht sehr von denen an einer anderen Hochschule. Da erregt man nur Aufsehen, weil Frauen in solchen Leitungsstrukturen leider nach wie vor unterrepräsentiert sind. Als Uni-Kanzlerinnen arbeiten aber immerhin schon eine Hand voll von ihnen."
Wie sie ihre zukünftige Aufgabe anpacken will, darüber hat Dr. Ulrike Gutheil ebenfalls schon konkrete Vorstellungen: "Ich möchte den ‚Reformwind’ mitnehmen und mich daran anknüpfend weiter für eine schlanke und effiziente Verwaltung einsetzen. Da ist an der TU Berlin ja schon viel Arbeit geleistet worden. Doch natürlich muss ich die Universität erst einmal richtig kennen lernen."
Ulrike Gutheil, geboren 1959, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bremen, hielt sich als Fulbright-Stipendiatin an der Arizona-State-University in Tempe, USA, auf und kehrte dann als Rechtspraktikantin nach Bremen zurück. Sie konzentrierte sich in einem zweijährigen Projektstudium auf die Schwerpunkte Arbeit und Wirtschaft und absolvierte ihre Referendariatszeit an Gerichten in Bayreuth und Bamberg. Ihre berufliche Laufbahn begann sie als Richterin am Landgericht Bremen und am Amtsgericht Bremerhaven. Sie ging Anfang der Neunzigerjahre nach München als Sachgebietsleiterin der Rechtsabteilung der Max-Planck-Gesellschaft und war als Institutsbetreuerin mit Sonderaufgaben betraut. Nebenberuflich arbeitete sie auch als Fachanwältin für Arbeitsrecht und promovierte 1992 über das Thema "Die verbands- und haftungsrechtliche Verantwortung von Sportverband, Arzt, Trainer und Sportler gegenüber der Verwendung leistungsfördernder Substanzen". Nebenbei nahm sie Lehraufträge an der Fachhochschule Lausitz wahr und ist ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Cottbus.
Seit 2000 vertritt Ulrike Gutheil die Berliner und Brandenburger Hochschulen im Sprecherkreis der deutschen Universitätskanzler.
Ulrike Gutheil ist ebenfalls mit Publikationen, insbesondere zum Hochschulrecht, zum Hochschulrahmengesetz und zum Professorenbesoldungsreformgesetz hervorgetreten.
Nach soviel Theorie im Arbeitsleben widmet sich die Mutter einer
achtjährigen Tochter in ihrer Freizeit dem Sport, genauer dem Fechten. Doch
auch diesem Hobby stellt sie ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten in den
Dienst. Sie hat Jugendmannschaften trainiert, war Mitglied der
Anti-Doping-Kommission des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) und
Präsidentin des Brandenburgischen Fechterbundes und ist seit 1999
stellvertretende Vorsitzende der Beschwerdekommission des Landessportbundes
Brandenburg.