Medieninformation Nr. 124 vom 15. Juni 2005 - Bearbeiter/-in: sn |
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Frequenzen für neue Dienste sind rar. TU-Professor Adam Wolisz forscht deshalb zusammen mit der Universität in Berkeley, wie lizensierte Funk-Frequenzen durch Zweite mitgenutzt werden können
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Neben gemeinsamen Forschungen zu Sensornetzwerken arbeitet Prof. Dr.-Ing. Adam Wolisz mit den Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in Berkeley (UCB) an dem Problem der Mehrfachnutzung von Funk-Frequenzen. "Zurzeit sind Frequenzen für neue Dienste kaum mehr zu haben", erklärt Adam Wolisz vom Institut für Telekommunikationssysteme der TU Berlin, Fachgebiet Telekommunikationsnetze. Messungen an mehreren Orten hätten jedoch ergeben, dass nur auf wenigen Frequenzen zu einem bestimmten Zeitpunkt eine wirklich hohe Auslastung erfolge. Andere Frequenzen dagegen seien kaum genutzt. Große Kapazitäten lägen brach, so Wolisz.
Wolisz und seine US-amerikanischen Kollegen forschen daran, wie lizensierte Frequenzen in zeitlichen Phasen, in denen der rechtmäßige Inhaber sie nicht nutzt, für Zweitinteressenten nutzbar gemacht werden können. Die Herausforderung besteht darin, dass der eigentliche Besitzer durch die Zweitnutzung nicht beeinträchtigt werden darf. Virtuelle, nicht lizensierte Spektren heißt das Thema.
Es ist ein völlig neues Gebiet, das extrem große Kapazitäten für neuere Nutzungsarten erschließen wird etwa beim Internetzugang im lokalen Bereich. Doch zuvor sind viele hochkomplizierte Fragen zu klären: Wie bewerkstelligt man das "Lauschen", um momentan freie Frequenzen zu identifizieren, oder wie organisiert man, dass die Kommunikation unter den Zweitnutzern fortgeführt werden kann, wenn der rechtmäßige Besitzer "zurückkommt" und die Frequenz für sich benötigt.
"Aber auch juristische Probleme sind zu klären", sagt Professor Wolisz. Zum Beispiel dergestalt, ob die Nutzung der Frequenzen durch Zweite und Dritte ohne Zustimmung des eigentlichen Inhabers überhaupt möglich ist. Dafür hat sich Adam Wolisz eine Juristin in sein Team geholt. Für seine wissenschaftliche Leistung und insbesondere für die von ihm seit mehreren Jahren initiierte wissenschaftliche Kooperation zwischen den beiden Hochschulen hat die Universität von Kalifornien in Berkeley Prof. Dr. Adam Wolisz zum 1. Juli 2005 zum Adjunct-Professor berufen. Aus der Zusammenarbeit sind allein in den vergangenen zwei Jahren auf dem Gebiet der drahtlosen Kommunikation zehn Veröffentlichungen hervorgegangen.
Die Adjunct-Professur, mit einer Honorarprofessur hierzulande vergleichbar, wird nach einem internationalen Gutachterverfahren vergeben. Sie spricht dem Ernannten alle akademischen Rechte der Universität in Berkeley zu. Die Professur erfordert, dass die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre intensiv fortgesetzt wird.
Adam Wolisz ist stolz auf diesen Titel. Schließlich sei die UCB nicht irgendeine Hochschule, sondern weltweit führend in den Bereichen Kommunikation und Computer Engineering, sagt
Wolisz.