Medieninformation Nr. 147 vom 28. Juni 2005 - Bearbeiter/-in: sn |
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Humboldt-Stipendiat Dr. Safak G. Özkan arbeitet bei der Flotation mit Ultraschall
Humboldt-Stipendiat Safak Özkan Foto: TU-Pressestelle/Böck |
Es ist schon ein paar Jahre her, da entdeckte Dr. Safak G. Özkan rein zufällig, dass mit Ultraschall bei der so genannten Flotation, einem mechanischen Trennverfahren zur Aufbereitung von Erzen, Kohle oder Salzen, ähnlich positive Effekte erzielt werden wie mit der herkömmlichen Methode. Bei dieser wird das Gemisch feinzerkleinert, Wasser und ein Flotationsmittel, also eine Chemikalie, dazu gegeben und ein Luftstrom durchgeleitet, um die erwünschten von den unerwünschten Bestandteilen zu trennen. Die Luftblasen binden die abzutrennenden Partikel, die zur Weiterverarbeitung bestimmt sind. Sie schwimmen als Schaum auf der Oberfläche, wo sie abgeschöpft werden. Rohkohle zum Beispiel muss von seinen mineralischen Bestandteilen getrennt werden. Erst diese aufbereitete Kohle kann weiter verarbeitet werden.
Mittlerweile sind seine zufälligen Beobachtungen während seiner Doktorarbeit im englischen Birmingham Schwerpunkt seiner Forschungen bei Prof. Dr.-Ing. Halit Z. Kuyumcu, Fachgebiet Verfahrenstechnik, geworden. Und die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert diese mit einem einjährigen Stipendium.
Mit dem konventionellen Flotationsverfahren lassen sich bisher mehr als 80 - 85 Prozent des Kohleinhaltes in Feinschlamm gewinnen. Safak G. Özkan, der im türkischen Izmir Bergbau studierte, hofft nachweisen zu können, dass mit seiner Ultraschall-Methode die Ausbeute bis auf mehr als 90 - 95 Prozent gesteigert
werden könnte bei gleichzeitig geringerem Verbrauch der umweltbelastenden
Flotationsmittel. Außerdem untersucht er, ob sein Verfahren auch auf mineralische Erze wie Eisenerz anwendbar ist. Für seine Versuche entwickelte er eine spezielle Apparatur, die Grundlage für ein Patent werden könnte. Das aber, sagt er, sei noch Zukunftsmusik.