Medieninformation Nr. 189 vom 26. August 2005 - Bearbeiter/-in: ehr |
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Die schweizerische Chorafas-Foundation vergibt jährlich Preise an
hervorragende junge Wissenschaftler von ausgewählten, international renommierten
Universitäten. Mit dem Preis will die Stiftung hoch qualifizierte Absolventinnen
und Absolventen ehren, die in ihrer Disziplin überdurchschnittliche Leistungen
mit gesellschaftlicher Relevanz erbracht haben. Den mit 4.000 US-Dollar
dotierten Preis erhalten in diesem Jahr gleich zwei junge Wissenschaftler der TU
Berlin.
Axel Cunow wird in der Kategorie "Computational Finance" für seine
Dissertation zum Thema "The Free-riding Problem and Corporate Takeovers"
ausgezeichnet. Der zweite TU-Preisträger ist Tobias Wittmann; er erhält
den Preis in der Kategorie "Engineering and Physics" für seine Doktorarbeit "Optimization
of Energy Supply Systems Facing Climate Protection Constraints".
Die TU-Preisträger bekamen heute ihre Auszeichnung durch den 1. Vizepräsidenten der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, überreicht.
Der Namensvater der 1992 gegründeten Stiftung, der 1926 in Athen geborene Prof. Dimitris N. Chorafas, ist Elektroingenieur und promovierter Mathematiker. Er lehrte an zahlreichen internationalen Hochschulen, gründete 1961 ein eigenes Consulting-Büro und ist Autor von mehr als 125 Büchern über Wirtschaft, Naturwissenschaft und Informatik.
Axel Cunow wird von der Chorafas-Foundation für seine Dissertation
geehrt, die von Prof. Dr. Hans Hirth, Institut für Betriebswirtschaftslehre,
betreut wurde. In der Arbeit "Das Trittbrettfahrerproblem bei feindlichen
Übernahmen" beschäftigt sich Axel Cunow mit Akzeptanzproblemen, die das
Management der übernehmenden Firma häufig bei einer Unternehmensübernahme hat.
"Trittbrettfahrer" sind Aktienbesitzer des Zielunternehmens, die von nach der
Übernahme implementierten Verbesserungen profitieren wollen; entweder dadurch,
dass sie ihre Anteile nicht oder nicht unter dem zukünftig erwarteten Wert
verkaufen. Dadurch geht jedoch für jeden potenziellen neuen Eigentümer der
Gewinn und damit auch der Anreiz für eine Übernahme verloren. Eine Möglichkeit,
das Trittbrettfahrerproblem zu umgehen, ist ein Aktienbesitzer mit großem
Minoritätsbesitz; dies kann zu einem Gleichgewicht führen, das Übernahmen
begünstigt. Axel Cunow geht dieser Problemstellung nach.
Axel Cunow, geb. am 7. Mai 1979 in Templin, studierte von 1998 bis 2001
Betriebswirtschaft an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und schloss
mit dem Diplom ab. Er war Stipendiat der Stiftung
der Deutschen Wirtschaft. Im Anschluss an sein Studium war Herr Cunow
zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, bevor er
an das Fachgebiet Finanzierung und
Investition der TU Berlin wechselte.
Tobias Wittmann erhält den Chorafas-Preis 2005 für seine von Prof.
Dr.-Ing. George Tsatsaronis, Institut für
Energietechnik und Umweltschutz, betreute Dissertation. In seiner
Doktorarbeit hat Herr Wittmann eine Modell-basierte wissenschaftliche Methode
entwickelt, mit der die Entwicklung regionaler Energiesysteme studiert werden
kann, die durch Umweltschutzauflagen beeinträchtigt werden. Die Software erlaubt
den Entscheidungsträgern der regionalen Behörden und der Energieunternehmen eine
umfassende Übersicht der Möglichkeiten und eine Risikoabschätzung in Bezug auf
verschiedene Umweltschutzinitiativen, die schon vorhanden sind oder in Zukunft
durch nationale Behörden eingesetzt werden könnten.
Tobias Wittmann wurde am 22. September 1977 in Düsseldorf geboren. Er
studierte von 1997 bis 2002 Energiewissenschaften an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seit 2002 ist er Doktorand am
Fachgebiet Energietechnik und
Umweltschutz der Technischen Universität Berlin. Seine Dissertation wurde
von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft gefördert. Herr Wittmann war
Gastwissenschaftler an der Victoria University of Wellington, Neuseeland; seit
Mai diesen Jahres forscht er am
Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn.