Medieninformation Nr. 205 vom 2. September 2005 - Bearbeiter/-in: sn |
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Einladung zur Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Dietrich Henckel, neu berufen für das Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie
Prof. Dr. Dietrich Henckel Foto: TU-Pressestelle/Böck >> Download (300 dpi) |
Die Stadt ist traditionell eine "Raumzeitsparmaschine" - eine gesellschaftliche Form zur effizienten Organisation der Arbeitsteilung im Raum. Räumliche und zeitliche Nähe hatten immer mehrere Gründe, ein wesentlicher aber war der Austausch von Waren und Ideen. Mit den Veränderungen der Transporttechnologien von Waren und Information lösen sich teilweise die Bedingungen raumzeitlicher Nähe auf. Vor diesem Hintergrund wird die Stadt immer wieder totgesagt. Auch dieses Mal dürfte sich die Ankündigung als verfrüht erweisen, weil vor dem Hintergrund zeitlicher Veränderungen - insbesondere der Flexibilisierung und der Beschleunigung - nicht das Bedürfnis nach raumzeitlicher Nähe entfällt, sondern sich die neuen Anforderungen an raumzeitliche Nähe stellen. Mit dieser Problematik wird sich Prof. Dr. Dietrich Henckel in seiner Antrittsvorlesung "Building High and Running Fast" beschäftigen, zu der wir Sie herzlich einladen möchten:
Zeit: Donnerstag, den 8. September 2005, 11.15 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architekturgebäude
Für eine Vielzahl von Aktivitäten, die auf die Produktion und den Austausch von implizitem Wissen angewiesen sind, spielen zeitliche Aspekte wie Frequenz, Kurzfristigkeit, Stabilität und Verderblichkeit des Wissens- oder Informationsvorsprungs eine wachsende Rolle.
Ein weiterer verstärkender Faktor könnte in der Alterung der Gesellschaft liegen. Die zeitlichen Komponenten der räumlichen Entwicklung werden bislang in der Raumforschung eher vernachlässigt, aber nur eine Integration der räumlichen und zeitlichen Aspekte vermittelt ein vollständiges Bild. Bei Berücksichtigung der zeitlichen Veränderungen dürfte sich zeigen, dass die traditionellen Städte durchaus Chancen haben, an Bedeutung zu gewinnen.
Seine Antrittsvorlesung hält Prof. Dr. Dietrich Henckel im Rahmen der internationalen Konferenz "Time Space Places", die vom Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin veranstaltet wird. Über die Konferenz und das Programm können Sie sich unter www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi194.htm und www.time-space-places.tu-berlin.de informieren.
Prof. Dr. Dietrich Henckel studierte Volkswirtschaft, Sozial- und
Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz, an der er 1976 auch
promovierte. Vor seiner Berufung an die TU Berlin forschte er am Deutschen
Institut für Urbanistik in Berlin auf dem Gebiet Wirtschaft und Finanzen.