Medieninformation Nr. 24 - 2. Februar 2005 - Bearbeiter/in: sn |
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TU-Professor Roderich Süssmuth lehrt als Erster auf der von der Schering AG eingerichteten Rudolf-Wiechert-Stiftungsprofessur
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Prof. Dr. Roderich Süssmuth wurde auf die erstmals von der Schering AG gestifteten "Rudolf Wiechert Professur für Biologische Chemie" berufen. Die Stiftungsprofessur, mit der die TU Berlin die Biologische Chemie an der Universität ausbauen will, wird über fünf Jahre mit 1,2 Millionen Euro finanziert, jeweils zur Hälfte von Schering und der Universität.
Für Prof. Dr. Roderich Süssmuth ist die Stiftungsprofessur die Krönung seiner bisherigen wissenschaftlichen Bilderbuch-Karriere. Mit 19 Jahren begann er sein Chemiestudium an der Universität Tübingen, 14 Jahre später hatte er eine Doppelhabilitation in Organischer und Biochemie in der Tasche. Dazwischen lagen Diplom und Promotion ebenfalls an der Universität Tübingen, ein anderthalbjähriger Forschungsaufenthalt als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung am renommierten Scripps Research Institute im kalifornischen La Jolla sowie ein Emmy-Noether-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung herausragender junger Wissenschaftler.
Bisher hat sich Prof. Dr. Süssmuth einen Namen mit der Vancomycin-Biosynthese gemacht. Um auf Basis dieses Notfallantibiotikums neue Verbindungen entwickeln zu können, die gegen resistente Keime aktiv sind, muss die Biosynthese des Vancomycins verstanden werden. Das war Süssmuths - auch international - viel beachtetes Habilitationsthema. Hintergrund dieser Forschung ist, dass in Kliniken eine zunehmende Zahl von Resistenzen gegen dieses Antibiotikum im Besonderen wie gegen Antibiotika im Allgemeinen zu beobachten ist.
Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe Süssmuth sind deshalb Naturstoffe (Antibiotika) vorwiegend bakterieller und pilzlicher Herkunft. Diese Mikroorganismen sind wichtige Antibiotika-Produzenten. Der Isolierung und Charakterisierung dieser produzierten Substanzen wird Süssmuth in verschiedenen Forschungsprojekten in den nächsten fünf Jahren nachgehen, ebenso der Frage, welche biologischen Effekte diese haben, wie die Natur diese Stoffe aufbaut und ob es möglich ist, daraus neue Antibiotika zu gewinnen.
Mit der Stiftungsprofessur will die Schering AG sowohl die bereits intensiven Kontakte mit der TU Berlin weiter stärken als auch die Bedeutung des Wissenschaftsstandortes Berlin grundsätzlich untermauern. Langfristig soll somit ein Beitrag zum Aufbau eines "Centers of Biological Chemistry" in Berlin geleistet werden. Zudem möchte die Schering AG im Bereich der Biologischen Chemie auf die Bedeutung der Schnittstelle zwischen Biologie und Chemie hinweisen, die derzeit gerade in der Pharmaforschung eine immer größer werdende Bedeutung erlangt, etwa auf dem Gebiet der Deorphanisierung von Rezeptoren, wo über die Nutzung dieser Schnittstelle neue Entwicklungen erst möglich wurden.
Rudolf Wiechert, der Namensgeber der Stiftungsprofessur, war ehemals
Forschungsdirektor der Schering AG und gehört zu den führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Steroid-Forschung, einer Stoffklasse, der zum Beispiel die Hormone angehören.