Medieninformation Nr. 23 - 31. Januar 2005 - Bearbeiter/in: ehr |
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Tagung am 9. Februar 2005 in der TU Berlin / Einladung
Sauberes Wasser wird häufig als "Erdöl des 21. Jahrhunderts" bezeichnet. Die wachsende Weltbevölkerung und die Notwendigkeit einer vermehrten Bewässerung landwirtschaftlich genutzter Flächen sowie die steigende Industrieproduktion erfordern höhere Anstrengungen zur Nutzung und Verteilung der Ressource Wasser. Zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Überall auf der Welt tragen Verschmutzung, übermäßiger Verbrauch oder schlechtes Management zum Rückgang der Qualität und der Verfügbarkeit von Wasser bei. Auf dem Gipfel zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg im Sommer 2002 verständigte sich die Staatengemeinschaft darauf, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu hygienischem Wasser bis 2015 zu halbieren. Die UNO bezeichnet die gerechte Wasserverteilung als eine der dringendsten Aufgaben der Weltgemeinschaft.
Mit der Tagung "Wasser - Ware, Waffe, Menschenrecht?" sollen verschiedene Facetten dieses drängenden Themas aufgegriffen und aus ganz unterschiedlicher Perspektive beleuchtet werden. Die Kooperationsstelle Wissenschaft / Arbeitswelt (KOOP) und die Kooperations- und Beratungsstelle für Umweltfragen (kubus) der TU Berlin möchten damit den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu den aufgeworfenen ökologischen und sozialen Fragestellungen in Gang setzen. Die Tagung wird in Zusammenarbeit mit ReUse Computer und mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt.
Wir laden Sie herzlich zu dieser Tagung ein. Über das vollständige Programm können Sie sich unter http://www.tu-berlin.de/zek/ informieren:
Zeit: am Mittwoch, dem 9. Februar 2005, von 13.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, Saal A
Auch in Deutschland gibt es Wasserkonflikte bei der Verteilung zwischen Stadt und Land. Hierzulande ist der Wasservorrat insbesondere durch Verschmutzung von Oberflächen- oder Grundwasser sowie durch Übernutzung gefährdet. Dies gilt auch für das nach wie vor gut versorgte Berlin. Erhebliche Probleme kündigen sich z.B. mit dem niedrigen Wasserstand der Spree an. Noch offen ist, wie die von der Wasserrahmenrichtlinie geforderte Verbesserung der Flusswasser-Qualität in den nächsten Jahrzehnten erreicht werden soll. In Brandenburg führen semi-aride Klimabedingungen zu regionalem Wassermangel, der sich bei der prognostizierten Klimaveränderung verstärken wird.
So werden an vielen Orten der Welt die Nutzungskonflikte zunehmen. Die Tagung geht der Frage nach, ob Katastrophen-Szenarien (Ausbreitung der Wüsten und Dürre, internationale Konflikte
"Blut für Wasser") realistisch sind, oder ob intelligente und kooperative
Lösungsstrategien zur nachhaltigen Nutzung und Überwindung regionaler Wasserarmut zukunftsfähig sind. Wasserprobleme können ein Katalysator für Zusammenarbeit sein.