Medieninformation Nr. 271 vom 16. November 2005 - Bearbeiter/-in: bk |
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Einladung zum Gedenkkolloquium an der TU Berlin und zur Verleihung des Wolfgang-Beitz-Preises
Vor hundert Jahren starb Franz Reuleaux, der als einer der einflussreichsten
Ingenieurwissenschaftler seiner Zeit galt. Anlässlich seines 100. Todestages
veranstaltet das Fachgebiet
Konstruktionstechnik und
Entwicklungsmethodik der TU Berlin, gemeinsam mit der Wissenschaftlichen
Gesellschaft für Maschinenelemente, Konstruktionstechnik und Produktentwicklung
e.V. (WGMK) und dem Berliner Kreis, Wissenschaftliches Forum für
Produktentwicklung e.V. ein Kolloquium unter dem Titel "Theorie vs. Praxis:
100 Jahre nach Reuleaux?"
Im Rahmen des Kolloquiums findet zum zweiten Mal die Verleihung des
Wolfgang-Beitz-Preises statt.
Wir möchten Sie hiermit herzlich zu dem Gedenkkolloquium und zu der
Preisverleihung einladen.
Zeit: am Freitag, dem 2. Dezember 2005, 10.15 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3027, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Die Verleihung des Wolfgang-Beitz-Preises findet im Anschluss an das
Gedenkkolloquium um 17.00 Uhr im Raum H 1028 im TU-Hauptgebäude statt.
Das vollständige Programm des Kolloquiums finden Sie weiter im Internet unter:
http://www.prz.tu-berlin.de/~www-kt/Vortragsankuendigung/WBP%20Programm%20051031.pdf.
Der 1829 in Eschweiler bei Aachen geborene Reuleaux studierte von 1850 bis
1852 Maschinenbau an der Polytechnischen Schule Karlsruhe. Von 1852 bis 1854
vertiefte Reuleaux seine naturwissenschaftlichen und philosophischen Kenntnisse
durch Studien an den Universitäten in Berlin und Bonn. Anschließend war er in
Köln in der Maschinenbauanstalt Baehrens tätig und erhielt 1856 einen Ruf an die
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich. 1861 erschien die erste Auflage
seines Werks "Der Construkteur", mit dem er dem praktisch tätigen Ingenieur ein
Werkzeug zur systematischen Konstruktion von Maschinen an die Hand geben wollte.
1864 erhielt Franz Reuleaux einen Ruf an das Königliche Gewerbeinstitut in
Berlin. Von 1868 bis 1879 war er Direktor des inzwischen zur Gewerbeakademie
umbenannten Instituts. 1875 erschien mit dem ersten Band der "Theoretischen
Kinematik" Reuleaux' wissenschaftliches Hauptwerk. Franz Reuleaux wollte die
Maschinenwissenschaften in eine exakte Wissenschaft verwandeln, die nach
deduktiven Methoden vorgeht.
Bedeutend war Reuleaux's Engagement für den Erfinder des Otto-Motors, Nicolaus
August Otto (1832-1891), und für die patentrechtliche Absicherung der Erfindung.
Franz Reuleaux ist es mit zu verdanken, dass diese folgenreiche Erfindung zur
Weltausstellung in Paris 1867 gezeigt wurde und eine Goldmedaille erhielt.
Mit dem Zusammenschluss von Gewerbeakademie und Bauakademie zur Technischen
Hochschule Berlin wurde Franz Reuleaux Abteilungsleiter für den Maschinenbau und
im Studienjahr 1890/91 wurde er der erste Rektor der Technischen Hochschule.
Franz Reuleaux war einer der einflussreichsten Ingenieurwissenschaftler seiner
Zeit und zugleich ein Ingenieur, der die Verbindung zur kulturellen Tradition
und zu den ästhetisch-kulturellen Aufgaben seiner Zeit suchte. Die Hochschule
hat ihm 1912 auf dem Campusgelände ein Denkmal gesetzt, das noch heute auf dem
TU-Campus zu finden ist: "Franz Reuleaux. Dem Forscher und Lehrer. Ergründer des
Zusammenhangs der Technik mit Wissenschaft und Leben".
Der Wolfgang-Beitz-Preis wird von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für
Maschinenelemente, Konstruktionstechnik und Produktentwicklung e.V. (WGMK) und
von dem Berliner Kreis - Wissenschaftliches Forum für Produktentwicklung e.V.
ausgelobt. Der Preis wird für ein innovatives Produkt, das auf die erfolgreiche
Umsetzung der methodischen Produktentwicklung zurückzuführen ist, für die
Weiterentwicklung der Methodik oder die erfolgreiche Einführung in die Praxis
vergeben.
Prof. Dr. Wolfgang Beitz lehrte von 1969 bis zu seinem Tode 1998 an der
Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Konstruktionstechnik, Bereich
Maschinenbau. Neben über 180 Veröffentlichungen in technisch-wissenschaftlichen
Fachzeitschriften schrieb er zusammen mit Professor Gerhard Pahl
"Konstruktionslehre. Methoden und Anwendung" und war Erstherausgeber des DUBBEL,
beides Standardwerke für den Maschinenbau.
Nähere Angaben zu den Preisträgern erhalten Sie am Tag der Preisverleihung.