Medieninformation Nr. 280 vom 18. November 2005 - Bearbeiter/-in: ehr |
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Tagung des Interdisziplinären Forschungsverbund Epidemiologie am 25. November 2005 im Robert-Koch-Institut
Die gesundheitliche Situation von Migranten ist im Vergleich zur deutschen
Bevölkerung deutlich ungünstiger. Das stellte die 76.
Gesundheitsministerkonferenz vom Juli 2003 zum Thema „Integration der
Migrantinnen und Migranten im Bereich Gesundheit verstärken“ fest. Allerdings
wird die Datenlage, wesentliche Voraussetzung für zielgruppenorientierte
gesundheitspolitische Initiativen, als unbefriedigend eingeschätzt.
Wichtige Datenquellen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung sind Registerdaten
sowie Gesundheitssurveys und andere epidemiologische Studien. Ihre auf Migranten
bezogene Aussagekraft ist allerdings durch eine unzulängliche und uneinheitliche
Erfassung des Migrantenstatus stark eingeschränkt. Ein Grund für dieses
methodische Defizit ist die konzeptionelle Uneinigkeit im zugrunde gelegten
Migrantenbegriff und das Fehlen einer klaren Definition der zu untersuchenden
Population. Die Bestimmung des Migrantenbegriffs und seine Operationalisierung
sowie die Erhebung von zentralen Variablen zur Beschreibung des
Migrationshintergrundes sind erforderlich, um Datenquellen überhaupt erst
migrantenspezifisch auswerten und miteinander vergleichbar machen zu können.
Der Interdisziplinäre Forschungsverbund
Epidemiologie in Berlin (EpiBerlin) lädt zu einer Fachtagung zum Thema „Migrantensensible
Studiendesigns in der Epidemiologie“ ein. Wir bitten Sie, in Ihrem Medium
auf diese Veranstaltung hinzuweisen:
Beginn: am 25. November 2005, um 11.00 Uhr
Ort: Robert Koch-Institut, Seestraße 10, 13353 Berlin, Hörsaal
Über das Programm können Sie sich unter
http://www.epiberlin.de/fachtagung112005.html informieren.
Die Veranstaltung ist zweigeteilt: Ziel des ersten Tages ist es, unter
Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus dem Bereich „Migration und
Gesundheit“ die Definition und begriffliche Bestimmung der Zielpopulation sowie
die Operationalisierung des Migrantenstatus zu diskutieren.
Am Samstag sollen in einem kleineren Expertenkreis Empfehlungen und ein
Mindestindikatorensatz zur Bestimmung des Migrantenstatus erarbeitet werden.
Diese Ergebnisse sollen, auch in Vorbereitung auf den geplanten Workshop der AG
„Methoden“ der DAE, in einer Veröffentlichung verbreitet und einer breiteren
Fachöffentlichkeit zur Diskussion gestellt werden.