Medieninformation Nr. 295 vom 2. Dezember 2005 - Bearbeiter/-in: bk |
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Vergabe des Wolfgang-Beitz-Preises an der TU Berlin
Ein Absolvent der TU Berlin und ein Absolvent der Universität Karlsruhe werden am heutigen Freitag für ihre Dissertationen mit dem Wolfgang-Beitz-Preis geehrt. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Kolloquiums "Theorie vs. Praxis: 100 Jahre nach Reuleaux?" statt, das anlässlich des 100. Todestages von Franz Reuleaux an der TU Berlin veranstaltet wird (vgl. hierzu die Medieninformation Nr. 271 vom 16. November 2005).
Dr. Bernd Bender von der TU Berlin beschäftigte sich in seiner Dissertation mit dem Thema "Erfolgreiche individuelle Vorgehensstrategien in den frühen Phasen der Produktentwicklung". Der Mensch als kreativer Problemlöser steht im Mittelpunkt erfolgreicher Produktentwicklungsprozesse. Konstruktionsmethodische Vorgehensempfehlungen sollen ihn bei der Bewältigung seiner kognitiv hoch anspruchsvollen Aufgaben unterstützen. Bernd Bender hat sich mit der Frage beschäftigt, in welchem Maße diese Empfehlungen geeignet sind, das Entwurfshandeln und dessen Ergebnisse tatsächlich zu verbessern. In einer umfangreichen empirischen Studie hat er untersucht, welche individuellen Vorgehensweisen den Konstruktionserfolg messbar erhöhen. Entstanden ist die Dissertation am Fachgebiet Konstruktionstechnik und Entwicklungsmethodik und wurde zunächst von Prof. Dr. Wolfgang Beitz betreut. Nach dessen Tod übernahm Prof. Dr. Lucienne Blessing die Betreuung der Dissertation. Ausgezeichnet wird Dr. Bernd Bender sowohl für seine Dissertation als auch für sein Bemühen, die Konstruktionsmethodik in der Lehre und in der Praxis bekannt zu machen.
Dr. Bernd Bender ist 1966 geboren und studierte bis 1993 Verkehrswesen an der TU Berlin. Nach Beendigung seines Studiums leitete er bis 1997 das Studienbüro des Fachbereichs Verfahrenstechnik, Umwelttechnik, Werkstoffwissenschaften (heute Fakultät III Prozesswissenschaften) der TU Berlin. Zwischen 1997 und 2003 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am TU-Fachgebiet Konstruktionstechnik und Entwicklungsmethodik an der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme tätig und fertigte in dieser Zeit seine Dissertation an. Darüber hinaus hatte er diverse Lehraufträge. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Bernd Bender auch hochschulpolitisch. So war er zwischen 1991 und 1993 als studentisches Mitglied und zwischen 1995 und 1997 als Akademischer Mitarbeiter im Akademischen Senat (AS) der TU Berlin tätig. Darüber hinaus engagierte er sich in der Kommission für Lehre und Studium (LSK) und in der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme. Dr. Bernd Bender erlag am 8. November 2005 einer schweren Krankheit.
Dr. Dieter Emmrich promovierte an der Universität Karlsruhe zu dem Thema "Entwicklung einer FEM-basierten Methode zur Gestaltung von Sicken für biegebeanspruchte Leitstützstrukturen im Konstruktionsprozess". Die Ergebnisse seiner Arbeit stellen einen wichtigen Beitrag zur konsequenten und systematischen Anwendung von numerischen Methoden bei der Produktentwicklung dar und wurden erfolgreich in die industrielle Praxis in einem FEM-basierten Softwaretool umgesetzt.
Der Wolfgang-Beitz-Preis wird von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Maschinenelemente,
Konstruktionstechnik und Produktentwicklung e.V. (WGMK) und von dem Berliner Kreis - Wissenschaftliches Forum für Produktentwicklung e.V. ausgelobt. Der Preis wird für ein innovatives Produkt, das auf die erfolgreiche Umsetzung der methodischen Produktentwicklung zurückzuführen ist, für die Weiterentwicklung der Methodik oder die erfolgreiche Einführung in die Praxis vergeben. Prof. Dr. Wolfgang Beitz lehrte von 1969 bis zu
seinem Tode 1998 an der Technischen Universität Berlin im Fachgebiet Konstruktionstechnik, Bereich
Maschinenbau. Neben über 180 Veröffentlichungen in technisch-wissenschaftlichen Fachzeitschriften schrieb er zusammen mit Professor Gerhard Pahl "Konstruktionslehre. Methoden und Anwendung" und war
Erstherausgeber des DUBBEL, beides Standardwerke für den Maschinenbau.