[TU Berlin] Medieninformation Nr. 92 - 17. Mai 2005 - Bearbeiter/in: pp


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Leuchtturm multimedialer Lehre

eLearning, eTeaching & eResearch im neuen Medienzentrum "MuLF" an der TU Berlin

Studierende reichen Immatrikulation und Rückmeldung elektronisch ein, buchen Tutoriums- und Seminarplätze im Internet, Vorlesungen stehen als eKreide-"Mitschriften" zur Verfügung. Auf der sonnigen Campuswiese und im Café lagern Wissbegierige und schmökern in den Büchern der virtuellen Bibliothek oder experimentieren im virtuellen Labor. Derweil korrigiert der Rechner die Übungsaufgaben automatisch. Zukunftsmusik? Nicht mehr lange. Die TU Berlin ist auf dem Weg zu einer exzellenten und modernen, von allen heute verfügbaren Medien gestützten Ausbildung. Das neue, vom Bundesbildungsministerium geförderte, universitätsweit vernetzte Projekt "Nemesis" ist der Initialfunke für das Medienzentrum für multimediales Lernen, Lehren und Forschen "MuLF". 

Schon heute sind multimediale Elemente in Lehre und Forschung nicht mehr wegzudenken. Seit Jahren gibt es in vielen Bereichen der TU Berlin unterschiedliche Projekte, die das Potenzial der Neuen Medien für Lehre und Forschung untersuchen und geeignete Technologien entwickeln und unterstützen. In den aktuellen Hochschulverträgen verpflichtete sich die TU Berlin, verstärkt multimediale Instrumente und Methoden zu entwickeln und einzusetzen. 

An der Fakultät II, Mathematik und Naturwissenschaften, nehmen die eLearning-, eTeaching- und eResearch-Projekte seit Jahren einen besonders breiten Raum ein: Wohlklingende Namen sind darunter wie "Mumie", "Moses", "BeLearning" und "Genesis". Sie stehen für innovative Lehr- und Forschungsprojekte, gefördert vom Bundesbildungsministerium (BMBF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der European Science Foundation (ESF), um geeignete Plattformen zum Beispiel für die Mathematikausbildung oder für barrierefreies und gendersensitives eLearning zu entwickeln. Und ständig kommen neue hinzu. Der erste Neuzugang des Jahres 2005 heißt "Nemesis - New Media Support & Infrastructure", ein BMBF-gefördertes Projekt, an dem sich vier der Fakultäten und drei zentrale Einrichtungen der TU Berlin beteiligen. Es soll die vielen Einzelinitiativen bündeln und Kooperationen anregen.

Das neue Medienzentrum "MuLF" will Forschung und Lehre universitätsweit integrieren. Es ist wesentlicher Bestandteil des neuen Informations- und Kommunikationssystem für moderne Forschung und Lehre der TU Berlin. Die Universitätsleitung misst dem Projekt für die Verbesserung der Lehre hohe Priorität zu. Mit mittlerweile vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen wurde das Konzept in den vergangenen Monaten an der Fakultät II von Dr. Sabina Jeschke, Prof. Dr. Christian Thomsen sowie Prof. Dr. Ruedi Seiler erarbeitet. Es soll den Einsatz multimedialer Lehre verbreiten, interdisziplinäre Forschungsprojekte fortführen, die Realisierung neuer Projekte unterstützen und vor allem auch Drittmittel einwerben. Damit, so die Projektleiter, wollen wir erreichen, dass die TU Berlin richtungweisend beim Einsatz von IT-Technologie bleibt. Nicht zuletzt gehöre die Kenntnis fachspezifischer Software heute selbstverständlich zur Berufsqualifikation. Studierende der technologischen Studiengänge gewännen dadurch völlig neue Experimentier- und Praktikumsmöglichkeiten, zum Beispiel in virtuellen Laboren. Damit habe die Universität eine hervorragende Ausgangsposition, um zu einem internationalen Leuchtturm moderner, multimedialer Lehre und Forschung zu werden.

Was hinter den Projekten des "MuLF" steckt

Das erste Projekt, das das neue MuLF-Zentrum erfolgreich eingeworben hat, heißt "Nemesis". Es ist ein besonders umfangreiches Projekt, an dem sieben Bereiche beteiligt sind. Lernen, Wissen, Prüfen, Studieren, Experimentieren und Forschen sind darin zu einer vernetzten Struktur verwoben. "Nemesis" soll den Multimedia-Einsatz in der TU Berlin massiv vorantreiben. Die Einzelprojekte können bei der Selbstübung eingesetzt werden, bei elektronischen Prüfungen oder sogar bei der Vorauswahl von Studienanfängern. Auch erlauben die virtuellen Labore den Studierenden unbegrenztes Experimentieren, das sonst aus Kosten-, Sicherheits- und Personalgründen beschränkt ist. Und "Nemesis" eröffnet noch viele weitere Möglichkeiten. 

"Nemesis" fußt auf Erfahrungen aus Projekten, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich durchgeführt wurden. Die virtuelle Lernumgebung "Mumie" ist ein Beispiel (Multimediale Mathematikausbildung für Ingenieure) oder "Moses" (Mobile Services for Students), in dem mobile Lernszenarien in der universitären Ausbildung entwickelt wurden - die Notebook-Universität. Erst seit letztem Jahr läuft das Projekt "BeLearning - Barrierefreies eLearning in Natur- und Ingenieurwissenschaften". Hier werden Konzepte entwickelt, um Menschen mit Behinderungen breiten Zugang zu modernen Lern- und Lehrmaterialien zu verschaffen. "Members" will die virtuelle Lernumgebung "Mumie" für ausländische Studierende optimieren. Das so genannte gendersensitive Projekt "Genesis" entwickelt Wissensräume, die speziell auf Interessen und Lernstrategien von Frauen zugeschnitten sind.


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: 
Prof. Dr. Christian Thomsen, Technische Universität Berlin, Institut für Festkörperphysik, Tel.: 314-23187, thomsen@physik.tu-berlin.de
Prof. Dr. Ruedi Seiler, Institut für Mathematik, Fachgebiet Mathematische Physik, Tel.: 314-25761, seiler@math.tu-berlin.de
Dr. Sabina Jeschke, Management Mumie, Moses, BeLearning, Tel.: 314-25755, sabina@math.tu-berlin.de 
Internet: http://bloedelbardix.math.tu-berlin.de/MuLF


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