[TU Berlin] Medieninformation Nr. 113 vom 11. Mai 2006 - Bearbeiter/in: cho

   


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Heißdampf, Picosatelliten und der Airbus A 380

TU Berlin präsentiert Neues aus der Luft- und Raumfahrtforschung auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung vom 16. bis 21. Mai

Mit zahlreichen Projekten sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Studierende der Technischen Universität Berlin vom 16. bis 21. Mai 2006 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) vertreten. Neben neuen Satellitensystemen und Lösungsvorschlägen zukünftiger Flugführungsmethoden stellt die TU Berlin neue Luftfahrzeugkonzepte und ihre Komponenten vor. Die Projekte der TU Berlin sind in der Halle 06, Stand 6125 zu finden:

HeiDAS UH - der erste frei fahrende Dampfballon der Welt. 
HeiDAS steht für Heißdampfaerostat - anstelle Wasserstoff, Helium oder heißer Luft dient überhitzter Wasserdampf als Traggas. HeiDAS UH (Ultra - Heiß) erzielt mit 150°C heißem Dampf mehr als den doppelten Auftrieb von Heißluftballonen. Damit kann preiswerter Wasserdampf, insbesondere für temporäre Einsätze zur Beförderung hoher Nutzlasten, eine Alternative zu teurem Helium und leicht brennbarem Wasserstoff werden. Der am TU-Institut für Luft- und Raumfahrt entwickelte und erfolgreich getestete Erprobungsträger wurde von der Firma Festo gefördert. HeiDAS ist auch bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 13. Mai 2006 an der TU Berlin zu sehen.

Kontakt: Dr.-Ing. Alexander Bormann, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-21334, Fax: -22955, E-Mail: alexander.bormann@tu-berlin.de 
 

BeeSat – Berlin Experimental and Educational Satellite
Das Hauptziel des Projektes BeeSat ist die in-Orbit-Verifikation von neu entwickelten Reaktionsrädern für Picosatelliten. Damit lassen sich anspruchsvolle Anwendungen realisieren, die eine präzise Ausrichtung des Satelliten erfordern. Ziel weiterer Technologiefortschritte ist es, Picosatelliten künftig auch in Schwärmen einzusetzen, um bestehende Systeme für die Erdbeobachtung, Kommunikation oder Astronomie sinnvoll zu ergänzen oder neue Anwendungen zu erschließen. Mit einer Kantenlänge von 10 cm und einer Masse von 1 kg soll BeeSat im Jahr 2007 starten.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Klaus Brieß und Dr.-Ing. Hakan Kayal, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-21305, Fax: -21306, E-Mail: klaus.briess@ilr.tu-berlin.de 
 

Dobson Space Telescope
Das Ziel ist die Entwicklung einer faltbaren Optik für Mikrosatelliten. Diese ermöglicht kostengünstigen Kleinsatelliten eine Bodenauflösung von 1 Meter und damit 3mal mehr als mit klassischer Technologie. Daher ist DST der Schlüssel für die nächste Generation kostengünstiger Erdbeobachtungssatelliten. Das Team kooperiert eng mit der Berliner Mikrosatelliten Industrie und dem Hauptpartner Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH. 

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Klaus Brieß und Tom Segert, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-21305, Fax: -21306, E-Mail: klaus.briess@ilr.tu-berlin.de  oder info@Dobson-Space-Telescope.com, WWW : www.Dobson-Space-Telescope.com  
 

AASSN – Advanced Aeronautical Scientific Simulation Network 
Um die Sicherheit im Luftverkehr, trotz schnell wachsender Anzahl an Flugbewegungen, auf dem derzeit hohen Niveau halten zu können, bedarf es weiterführender Forschung in den Bereichen Luftverkehrsmanagement, Flugführungs- und Kontrollsystemen sowie bei der Auslegung und Anwendung von Flugverfahren. Mit dem am TU-Institut für Luft- und Raumfahrt realisierten Simulationsnetzwerk lassen sich durch die Kopplung von verschiedenen Simulatoren, Lotsenkontrollstationen und Koordinierungsstellen Forschungsvorhaben realitätsnah umsetzen.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hüttig und Christian Berth, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-22704, Fax: -24459, E-Mail: christian.berth@ilr.tu-berlin.de  
  

AQUARIUS – Raumfahrtantriebe auf Heißwasserbasis
Derzeit werden weltweit Konzepte für zukünftige wiederverwendbare Raumfahrtsysteme entwickelt, die den kostengünstigeren Nutzlasttransport in den Weltraum ermöglichen sollen. Horizontal startende Raumfahrzeuge können zur Erhöhung der Nutzlast mit angetriebenen Startschlitten am Boden vorbeschleunigt werden. Hierfür eignen sich vor al-lem Heißwasserantriebe, die nicht nur schubintensiv sondern auch umweltfreundlich, sicher und kostengünstig sind. 

Kontakt: Marco Görsch und Norbert Pilz, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-26719 oder -22826, Fax: -21306, E-Mail: info@aquarius-aerospace.de, WWW: www.aquarius-aerospace.de 
 

Projektwerkstatt Volumenoptimierte Flugobjekte
Ziel der studentischen Projektwerkstatt ist es, Hybridluftschiffen in Hinblick auf Volumen und Flugeigenschaften zu optimieren. Dazu entwickeln die Studierenden Modelle aus Styrodur im verkleinerten Maßstab, die dann in Flugversuchen und im Windkanal erprobt werden, um die Berechnungen und Annahmen zu überprüfen. Ausgestellt werden ein flugfähiges Hybridluftschiffmodell, Styrodurmodelle und ein kleiner PC-Flugsimulator.

Kontakt: Erich Fink, Projektwerkstatt Volumenoptimierte Flugobjekte, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 0179/7530074, E-Mail: erich.fink@ilr.tu-berlin.de 
 

Neue Karten vom "Roten Planeten"
Die "High Resolution Stereo Camera" (HRSC) an Bord der Raumsonde "Mars Express" liefert Bilddaten des "Roten Planeten" in hervorragender Qualität. Wissenschaft und Öffentlichkeit sind gleichermaßen begeistert. Vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin-Adlerhof werden daraus präzise digitale Geländemodelle und farbige Orthobilder gewonnen. Das Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik der TU Berlin fertigt aus diesen Daten großmaßstäbige topographische Bildkarten der Marsoberfläche an. Die an der TU entwickelte Software "Planetary Image Mapper" (PIMap) kann auch für andere Zwecke eingesetzt werden. 

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Jörg Albertz und Dipl.-Ing. Hartmut Lehmann, Institut für Geodäsie und Geoinformationstechnik der TU Berlin, Tel.: 030/314-23331, Fax: -28991, E-Mail: albertz@fpk.tu-berlin.de 
 

TU-Wissenschaftler an Projekten für Airbus A 380 beteiligt
Diesjähriger Star der ILA wird der neue Airbus A380 sein. Das größte Passagierflugzeug der Welt wird an allen Publikumstagen (19.-21.5.) im Flug zu bewundern sein. Auch TU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in verschiedener Weise in das Großprojekt A 380 eingebunden.

So wurde an der TU Berlin im Rahmen eines vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsvorhabens ein System zur Wasserversorgung konzipiert. Im A380 sind bis zu 20 Toiletten und 20 Küchen angeschlossen, die bei wechselnden Druck- und Temperaturverhältnissen verlässlich funktionieren müssen. Das entwickelte System bietet entscheidende Vorteile: höchstmögliche Verfügbarkeit, minimaler Wartungsaufwand, niedrigstes Systemgewicht, einfachste Bedienung und Umweltfreundlichkeit.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Helmut E. Siekmann, Fachgebiet Fluidsystemtechnik der TU Berlin, Tel.: 030/314-21037, Fax: -21472, E-Mail: helmut.siekmann@tu-berlin.de und Dr.-Ing. Frank Renken, Airbus Deutschland, Tel.: 040/743-75612, Mobile: 0151/1824 0034, Fax: 040/743-76232, E-Mail: frank.renken@airbus.com 
 

Ein neues automatisiertes und kostenreduzierendes Catering-System für Großraumflugzeuge wurde zusammen mit Industriepartnern aus am Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau entworfen und als Prototyp gebaut. Es schafft zusätzlichen Raum für Sitzplätze und reduziert die Be- und Entladezeit. Wenn die Zahl der interessierten Airlines den Aufwand für Konstruktion und Zulassung rechtfertigt, will Airbus das Catering-System nicht nur für den Airbus A380, sondern auch für die anderen Großraumflugzeuge als Option anbieten.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Thorbeck, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-22873, Fax: -22955, E.Mail: Juergen.Thorbeck@TU-Berlin.de  
 

Die Dimensionen des A380 haben auch Auswirkungen auf die Evakuierung, wie TU-Professor Dr. Helmut Jungermann festgestellt hat. Laut den internationalen Richtlinien müssen innerhalb von 90 Sekunden alle Passagiere evakuiert sein. Nach Analysen der Evakuierungsphasen und Tests mit Notrutschen an einem Versuchsstand bei Airbus in Hamburg wurde zum Beispiel empfohlen, Passagiere möglichst rasch vom Ende der Rutschen zu entfernen, damit oben stehende Personen nicht mit ihrem Sprung zögern. Auch könnten spezielle Instruktionen durch vorher gezeigte Videos und durch die Flugbegleiter dazu beitragen, die Passagiere besser vorzubereiten.

Kontakt: Prof. Dr. Helmut Jungermann, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Tel.: 030/314-25290 oder -24671, Fax: -25042, E-Mail: jungermann@gp.tu-berlin.de  


Weitere Informationen zur ILA-Beteiligung der TU Berlin: Angelika Baron, TU Servicegesellschaft mbH, Tel: 030/44 72 02 44, E-Mail: Baron@tu-servicegmbh.de  
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