Medieninformation Nr. 114 vom 11. Mai 2006 - Bearbeiter/in: sn |
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Erfolgreiche Weltpremiere: Erster Dampfballon stieg in die Lüfte
Forscher vom TU-Institut für Luft- und Raumfahrt entwickelten den weltweit
ersten Dampfballon HeiDAS UH, gefördert von der Firma Festo / Während der Langen
Nacht der Wissenschaften am 13. Mai findet die öffentliche Jungfernfahrt statt
Der erste Dampfballon der Welt ist erfolgreich aufgestiegen. Am 11. Mai um 10.50
Uhr wurden der Brenner und die Dampfgeneratoren gezündet. Gefüllt mit
überhitztem Wasserdampf schwebte der 6,8 Kubikmeter umfassende und knapp fünf
Kilogramm leichte Dampfballon in die Luft. Schauplatz der Weltpremiere von
HeiDAS UH, dem ersten wirklich frei fahrenden Dampfballon der Welt, war die
Peter-Behrens-Halle der TU Berlin in Berlin-Wedding. HeiDAS UH steht für
HeißDampfAeroStat, UH für ultra-heiß. Nicht Helium und nicht heiße Luft, sondern
überhitzter Wasserdampf dient als Traggas in diesem Demonstratorballon. Mit
Dampf erzielt HeiDAS UH etwa zweieinhalb Mal soviel Auftrieb pro Volumen wie ein
Heißluftballon. Nach 15-minütiger Fahrt landete HeiDAS UH sanft auf dem Boden.
äWahrhaft schwere Forschungs- und Entwicklungsarbeit schweben hier mit
Leichtigkeit über unseren Köpfen“, sagte Dr.-Ing. Alexander Bormann vom
Institut für Luft- und Raumfahrt, der das Projekt seit fünf Jahren
wissenschaftlich leitet. äDie Schwierigkeiten und Hürden – davon ist nichts
mehr zu sehen. Nun kann die Erprobung im Freien beginnen. Aufbauend auf den
Erfahrungen, die sich im heutigen Experiment manifestieren, können wir sowohl
Prototypen künftiger Dampfballons entwickeln als auch konventionelle
Luftschiffe und Ballons verbessern.“
Während der Langen Nacht der Wissenschaften am 13. Mai wird HeiDAS UH erstmals
öffentlich aufsteigen:
Zeit: 20.30 Uhr (Jungfernflug)
Ort: Gustav-Mayer-Allee 25, TIB-Gelände, Haus des Bauens, Peter-Behrens-Halle,
13355 Berlin
Haltestelle: Hussitenstraße (Route 4 Wedding)
HeiDAS UH stellt eine der spannendsten und umfassendsten Neuentwicklungen in der
Leichter-als-Luft-Fahrt dar. Auf der Basis des ersten HeiDAS-Demonstrators aus
dem Jahre 2003 wurde das Material- und Betriebskonzept revolutioniert.
Bahnbrechende Werkstoffkonzepte, ein neuartiges Brennersystem und intelligente
Sicherheits- und Regelungssysteme halfen die Anfangsschwierigkeiten zu
überwinden. Nun sind auch erste Fahrten im Freien möglich.
Der HeiDAS Dampfballon verwendet überhitzten Wasserdampf als Auftriebsgas.
Preiswer-ter Wasserdampf bei 150 Grad Celsius erzielt etwa 75 Prozent des
Auftriebs von teurem Helium. Der Dampfballon trägt bei gleicher Größe mehr als
das Doppelte als ein Heißluftballon und verbraucht dank Isolation deutlich
weniger Brennstoff. Mit über 300 Grad Celsius Hüllentemperatur ist HeiDAS wohl
der heißeste Ballon in der Geschichte. Modernste Entwurfs- und Rechnermethoden
sowie innovative Isolations- und Hüllenmaterialien kamen bei der Schaffung des
Technologie-Demonstrators zum Einsatz. HeiDAS fährt heute mithilfe eines
automatischen Sicherheitssystems und eines Autopiloten. Der Dampfballon ist
ausgestattet mit Elektronik, Steuerungstechnik und einem Computer. Zunächst
soll er Daten über sein eigenes Verhalten messen und sammeln.
Der am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin entwickelte und
erfolgreich getestete Erprobungsträger wurde von der Firma Festo, einem der
führenden Unternehmen der Automatisierungstechnik, gefördert. Nach den
Projekten Upside Down Twin, pneumatischer Gasballonkorb und pneumatischer
Heißluftballonkorb ist der HeiDAS UH eine weitere inno-vative Entwicklung für
die Leichter-als-Luft-Fahrt, die für Festo im Rahmen von äAir in Air“ entwickelt
wurde. Festo präsentiert sich auf diese Weise im Bereich des Event Marketing
ebenso innovativ wie dies das Unternehmen im Kernkompetenzfeld der industriellen
Automation mit pneumatischen und elektrischen Antrieben macht.
Das gesamte Programm der TU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften finden
Sie im Internet unter:
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/lange_nacht/2006/
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr.-Ing. Alexander Bormann, Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Tel.: 030/314-21334, Fax: 030/314-22955, E-Mail:alexander.bormann@tu-berlin.de
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