[TU Berlin] Medieninformation Nr. 118 vom 17. Mai 2006 - Bearbeiter/in: caba

   

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"Jugend im Widerstand" – Die Geschichte der Herbert-Baum-Gruppe

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt. Vorgestellt werden - durch Lesungen, Gespräche und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns. 

Am 23. Mai 2006 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit der Publizistin und Historikerin Regina Scheer. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf dieses Gespräch hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.

Zeit: Dienstag, den 23. Mai 2006, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

Die Geschichte der jüdischen und kommunistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum wurde bis heute ignoriert, umgedeutet oder vereinnahmt. Erst nach Öffnung der Archive, erst seit es nicht mehr um Deutungsmacht geht, kann man anders und neu nach ihr fragen. Regina Scheer rekonstruiert das, was wirklich geschehen ist, aus Briefen, Kassibern und Gnadengesuchen, aus Berichten der wenigen Überlebenden, aus Unterlagen der Gestapo und Stasi-Akten. Es entsteht ein eindrucksvolles Bild von jungen Menschen, die die Wirkungslosigkeit von Losungen und Flugblättern sahen und Widerstand leisten wollten, der beachtet würde. Die anhaltenden Deportationen zeigten, dass ihnen wenig Zeit blieb. Im Mai 1942 verübten sie einen Brandanschlag auf die antisowjetische Propaganda-Ausstellung äDas Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten. Fast alle, die zum Freundeskreis um Baum gehörten, wurden verhaftet, hingerichtet oder im KZ ermordet. Herbert Baum starb in Polizeihaft an den Folgen von Folter. Nur wenigen der aktiven Mitglieder des Widerstandskreises gelang es, unentdeckt zu bleiben. Seit 1981 erinnert ein Gedenkstein im südlichen Teil des Lustgartens an die Gruppe um Herbert Baum.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Yasemin Shooman, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-79403, Fax: -21136. 
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