[TU Berlin] Medieninformation Nr. 241 vom 17. Oktober 2006 - Bearbeiter/in: ehr

   

[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]


"Architektur ist nicht alles, was nicht umfällt"

"Lernen von O.M.Ungers" Symposion und Ausstellungseröffnung am 27. Oktober 2006

Einer der bedeutendsten deutschen Architekten, Prof. Dr. h. c. Oswald Mathias Ungers, kurz O.M.U. genannt, feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass würdigt die Technische Universität Berlin ihren Ehrendoktor mit einem Symposion und einer gleichnamigen sechswöchigen Ausstellung.

Das Symposion "Lernen von O.M.Ungers" bringt Ungers’ Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Phasen seiner Lehrwirksamkeit zu einem kritischen Erfahrungsaustausch über das Lernen des Jubilars zusammen: Die Ungers-Schüler Werner Goehner, Hans Kollhoff, Jürgen Sawade, Michael Wegener und Karl-Heinz Winkens werden von ihren Erfahrungen mit Ungers als Lehrer berichten und diese in einer anschließenden, von Fritz Neumeyer moderierten Gesprächsrunde diskutieren. Wir möchten Sie herzlich zu diesem Symposion einladen und bitten Sie, in ihrem Medium auf diese Veranstaltung hinzuweisen:

Zeit: am Freitag, dem 27. Oktober 2006,15.30 Uhr
Ort: TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz, Straße des 17. Juni 152, Architekturgebäude, Hörsaal A 053

Die gleichnamige Ausstellung eröffnet erstmalig zusammenfassend Einblicke in die Entwicklungen, Einflüsse und Wirkungen der Lehre von Prof. Dr. O. M. Ungers. Mit dem dazugehörigen Katalog illustriert die Ausstellung Ungers’ produktive und wirkungsvolle Berliner Lehrzeit, in der sein Lehrstuhl für Entwerfen bis 1969 in 27 Veröffentlichungen zur Architektur (VzA) die eigene wissenschaftliche Arbeit dokumentiert sowie interdisziplinäre und internationale Vernetzungen herstellt. Auch zur Ausstellungseröffnung laden wir herzlich ein:

Eröffnung: am Freitag, 27. Oktober 2006, 19.00 Uhr, im Anschluss an das Symposion
Zeit: bis 9. Dezember 2006, Dienstag bis Samstag, 14.00 bis 20.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz / Straße des 17. Juni 152, Architekturgebäude, Forum 

Der Katalog beinhaltet als Anthologie schwerpunktmäßig einen Überblick über die in 27 Heften erschienenen VzA mit den darin enthaltenen Textbeiträgen von Ungers. Weitere Hefte aus der Berliner Lehrzeit und aus der Zeit in Cornell ergänzen diese Sammlung sowie seltenen Texte Ungers zu Studium und Lehre. Darüber hinaus enthält der Katalog den neu illustrierten Berufungsvortrag sowie exklusives Bild- und Planmaterial, das speziell für die Ausstellung aus einer Reihe Privatarchive und aus dem Archiv Ungers erschlossen wurde.

Oswald Mathias Ungers, 1926 in Kaisersesch geboren, studierte 1947 bis 1950 Architektur bei Egon Eiermann und Otto Ernst Schweizer an der TH Karlsruhe. Danach eröffnete er eigene Architekturbüros. Seine fast 30 Jahre umspannende akademische Praxis beginnt in Berlin. Von 1963 an war er sechs Jahre lang als Architektur-Professor an der TU Berlin tätig. Obwohl Ungers an anderen Schulen weitaus länger gelehrt hat, gilt die TU Berlin als seine Schule. 1967 wurde er Professor an der Cornell Universität in Ithaca, New York und deren "Chairman of the Department of Architecture" von 1969 bis 1975. Weitere Professuren an der Harvard University in Boston (1973), der University of California (UCLA) in Los Angeles (1974 bis 1975), der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (1979 bis 1980) und der Kunstakademie in Düsseldorf (1986 bis 1990) folgten. Ungers ist Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin.

Ungers wurde früh mit seinen Mehrfamilienhäusern und Apartmentkomplexen bekannt. Schon in diesen Bauten spiegelte sich sein neuer architektonischer Anspruch wider. Ungers wollte weder eine rein funktionalistische noch eine postmoderne Architektur. Für ihn standen und stehen die kulturelle Verantwortung und die humanistische Tradition des Bauens und Denkens im Vordergrund. In einer Zeit, in der Deutschland gerade das Wirtschaftswunder erlebte, stieß dieser Ansatz nicht nur auf positive Resonanz. Ungers, der seine Vorstellungen in der ihm eigenen Kompromisslosigkeit vertrat, wurde zu einer kontroversen Figur. Dagegen fand seine Arbeit im Ausland großen Anklang, erst später wurde ihm auch in seiner Heimat die entsprechende Beachtung geschenkt. Das Architekturmuseum in Frankfurt, die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe und die Messehallen und das Familiengericht in Berlin gehören zu seinen bedeutendsten Bauten. 


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Symposion:
Dipl.-Ing. Jasper Cepl, TU Berlin, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege, Fachgebiet Architekturtheorie, Tel. 030/314-21958, Fax: -21959, E-Mail: architekturtheorie@tu-berlin.de 
Ausstellung: Erika Mühlthaler, TU Berlin, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege, Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen, Tel.: 030/314-21863, Fax: -21865, , E-Mail: e.muehlthaler@tu-berlin.de
Impressum