Medieninformation Nr. 8 vom 5. Januar 2006 - Bearbeiter/in: bk/pp |
Das erste Live-Programm des Campus-Radios wurde ins Internet gestreamt – mit modernster Rundfunktechnik
„Was kann schöner sein als Radio?“, fragte sich Gerhard Möller schon in den
Siebzigerjahren, als er viele Tage seines Lebens in den Räumen im Erdgeschoss
des TU-Hauptgebäudes zubrachte, um an Radiotechnik zu tüfteln. Mitte November
2005 stand er wieder hier, als Chef der D.A.V.I.D. GmbH, diesmal, um den
Startschuss zu geben für ein modernes Broadcast-Studio, das mit seiner Software
„DigaSystem“ ausgestattet ist, so wie alle ARD-Rundfunkanstalten.
Während oben die Begrüßungsreden gehalten werden, machen sich unten in der
Tontechnik und im Moderationsraum die TU-Studierenden Robert Damrau, Stefan
Rotter und Hanna Hofmann bereit, die erste Demonstrationssendung teils live über
die Foyerflure und ins Obergeschoss zu senden sowie ins Internet zu streamen.
Diese Sendung ist gleichzeitig der Start für den Sendebetrieb der
TU-Projektwerkstatt „Campusradio“.
Der Premiere wohnen auch der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Stefan
Weinzierl und die Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Elena Ungeheuer von der TU
Berlin bei, die in diesem Studio Lehrveranstaltungen abhalten werden.
„Die Räume gibt es als Tonstudio schon seit 1968“, erzählt Stefan Weinzierl, waren aber nach dem Umzug des Elektronischen Studios in das Elektrotechnik-Gebäude verwaist.“ Seit Januar 2005 hatten die beiden Fachgebiete Kommunikationswissenschaft und Musikwissenschaft, unterstützt durch Investitionsmittel der Fakultät I, Geisteswissenschaften, ein Labor aufgebaut. Es sollte zur Aufnahme, Bearbeitung und Sendeablaufsteuerung von Audioinhalten wie Wort, Musik, Feature, Hörspiel und ähnlichem dienen. Mit der „DigaSystem“-Software des TU-Alumnus Gerhard Möller verfügt die TU Berlin nun über die Software- und Hardware-Infrastruktur eines voll vernetzten, digitalen Rundfunkstudios, in dem Studierende die Praxis der Produktion von Hörfunkbeiträgen lernen können – von der Aufnahme des O-Tons bis zur Erstellung des sendefertigen Beitrags. Doch es sollen auch künstlerische Produktionen entstehen oder empirische Arbeiten, wie zum Beispiel die Wirkung von bestimmten Geräuschen, bestimmter Musik auf die Emotion der Zuhörer.
„Ich habe damals selbst von der Praxis neben dem Studium profitiert“, erklärt
Gerhard Möller, warum er die Ausbildung auch mit einer großzügigen „Academy
License“ in derzeit zwanzig verschiedenen Einrichtungen unterstützt. „Die
Vernetzung von Uniradios mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten können
sehr nützlich sein. Ziehen Sie größtmöglichen Nutzen daraus“, rät er den
Studierenden. Zumindest Andreas Rotter, Stefan Damrau und Hanna Hofmann muss er
das nicht zweimal sagen, sie hören ihn schon gar nicht mehr, denn sie sind
mitten drin in ihrer ersten Sendung.