[Kapitel 3]

[TU Berlin]


TU Berlin - Rechenschaftsbericht des Präsidenten 1995/96

Kapitel 3 - Leistungsstand in der Forschung


3.1. TU-interne Forschungsförderung

An der TU Berlin wurde vor etwa 15 Jahren das Instrumentarium der TU-internen Forschungsförderung eingerichtet, das aus der Grundausstattung der Universität finanziert wird und folgende Ziele verfolgt:

  • die Intensivierung einer breiten interdisziplinären Zusammenarbeit von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern mit Geistes- und Sozialwissenschaftlern
  • die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • die Schaffung von Anreizen zur Initiierung innovativer Forschungsideen und zur Realisierung interdisziplinärer Forschungsprojekte
  • die Anschubfinanzierung zur Einwerbung von Drittmittelprojekten.

Um die genannten Ziele zu erreichen, setzt die TU Berlin vier verschiedene projektbezogene Förderinstrumente ein:

  • die Förderung interdisziplinärer Forschungsschwerpunkte (UF)
  • die Förderung interdisziplinärer Forschungsprojekte (IFP)
  • die Förderung von Forschungsinitiativprojekten (FIP)
  • die Förderung durch den Drittmittelfonds (DMF).

Im Gesamtergebnis hat sich gezeigt, daß sich diese Förderinstrumente in hohem Maße bewährt haben. Ihr langjähriger erfolgreicher Einsatz genießt auch außerhalb der TU Berlin insgesamt ein hohes Maß an Anerkennung und Akzeptanz.

Auch der Wissenschaftsrat hat das Instrumentarium der hochschulinternen Forschungsförderung immer wieder mit Nachdruck empfohlen, da es zum Erhalt der Innovationsfähigkeit und zur Stärkung der erkenntnisorientierten Grundlagenforschung beiträgt und gleichzeitig gezielte Leistungsanreize zur besseren Ausschöpfung des vorhandenen wissenschaftlichen Potentials an den Hochschulen schafft.

Angesichts der zunehmenden Haushaltsengpässe werden jedoch die realen Möglichkeiten der TU-internen Forschungsförderung immer weiter eingeschränkt. Im Doppelhaushalt 1995/96 hat das Kuratorium der TU Berlin eine fast 50%ige Kürzung der veranschlagten Mittel verfügt. Insofern ist der positive Entwicklungsprozeß der TU-internen Forschungsförderung Ende 1994 abgebrochen und konnte sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunk nicht mehr stabilisieren.

Wie die folgende Übersicht zeigt, wurden in 1994 noch insgesamt über 8 Mio. DM für die TU-interne Forschungsförderung bereitgestellt. Seitdem nimmt die Anzahl der bearbeiteten und beantragten Projekte verbunden mit einer Mittelabsenkung von etwa 1 Mio. DM p.a. deutlich ab. Die exakten Ausgabenbeträge für 1995/96 liegen derzeit noch nicht vor.

Tabelle 16: Entwicklung des Volumens der TU-internen Forschungsförderung (in TDM)

Projekte 1992 1993 1994
Pers. Sach. Inv. Sum. Pers. Sach. Inv. Sum. Pers. Sach. Inv. Sum.
UF, IFP, FIP, Sonst 4.172 691 1.582 6.445 3.802 663 1.118 5.583 4.347 563 1.546 6.456
Drittmittelfonds 1.464 42 - 1.506 1.447 61 - 1.508 1.800 61 - 1.861
Summe 5.636 733 1.582 7.951 5.249 724 1.118 7.091 6.147 624 1.546 8.317

Quelle: TUB / III C

Seit 1995 werden zwei universitäre Forschungsschwerpunkte (UF) mit fächerübergreifenden Forschungsaspekten und einer guten Aussicht auf spätere Drittmittel-Nachfolgeprojekte aus dem TU-Haushalt finanziert. Der UF aus dem Bereich der Energieforschung läuft bereits seit 1991, der UF aus dem Bereich der Strömungsforschung wurde im April 1995 eingerichtet.

Ende 1994 wurden noch 13 interdisziplinäre Forschungsprojekte (IFP) TU-intern gefördert. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden nur noch 7 Projekte bearbeitet, da angesichts der Haushaltslage in 1995/96 keine neuen Projekte bewilligt werden konnten.

Die Förderung von Forschungsinitiativprojekten (FIP) mußte ebenfalls von 20 Projekten in 1994 auf gegenwärtig 3 Projekte reduziert werden.

Auch die Beschäftigungsplanungsmittel aus dem Drittmittelfonds (DMF) konnten in 1995/96 nicht mehr in der 1994 bereitgestellten Größenordnung zur Verfügung gestellt werden. Ab Oktober 1994 werden nur noch 2/3-Stellen jeweils mit einer Laufzeit von 6 Monaten vergeben, sodaß es auch hier für erfolgreiche Absolventen immer schwieriger wird, die Planungsphase für aussichtsreiche Drittmittelanträge mit Promotionsmöglichkeiten finanziell abzusichern.


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